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Gegen Stefan Mappus und den Banker Dirk Notheis laufen Ermittlungen wegen Verdachts der Untreue und Beihilfe zur Untreue

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dapd

Stuttgart - Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU), gegen den wegen der EnBW-Affäre ermittelt wird, hat offenbar nach seiner Abwahl Computer-Daten löschen lassen. Im Auftrag von Mappus sei die Festplatte seines Arbeitsplatz-Computers "ausgebaut und vernichtet" worden, berichtete die "Stuttgarter Zeitung" am Donnerstag unter Berufung auf die Anwälte des Ex-Regierungschefs.

Die Anwälte bezeichneten das Vorgehen dem Bericht zufolge als "völlig übliche Verfahrensweise". Die Löschaktion sei auch "kein Geheimnis". Auf dem Datenspeicher seien vor allem "zahlreiche CDU-Dateien, private Dateien unseres Mandanten sowie Dritter" gewesen.

An der Vernichtung der Festplatte waren laut den Anwälten die EDV-Abteilung des Staatsministeriums und ein Mitarbeiter beteiligt. Die Festplatte habe sich jedoch zu keinem Zeitpunkt im Besitz von Mappus befunden.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte im Zusammenhang mit der Affäre um den Rückkauf von Aktien des Energieversorgers EnBW durch das Land Baden-Württemberg gegen Mappus ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet.

Der 2010 binnen weniger Tage abgewickelte Aktienkauf vom staatlichen französischen Versorger EdF hat dem deutschen Bundesland einem Auftragsgutachten zufolge einen Schaden von rund 835 Mio. Euro eingebracht. Der Kaufpreis sei um diese Summe zu hoch gewesen, das zu viel gezahlte Geld eine illegale staatliche Beihilfe an EdF. (APA, 23.8.2012)