Istanbul - Archäologen haben bei Ausgrabungen im Westen der türkischen Metropole Istanbul Hinweise auf ein katastrophales Erdbeben im elften Jahrhundert gefunden.

Die Stadt Bathonea im heutigen Istanbuler Bezirk Kücükcekmece sei durch das Beben zerstört und von einen Erdrutsch begraben worden, sagte die Grabungsleiterin Sengül Aydingün nach Medienberichten vom Donnerstag. Das Beben habe eine Stärke von 8,0 erreicht; ein Erdstoß dieser Dimension verursacht schwere Schäden.

Im Jahr 1999 tötete ein Beben der Stärke 7,6 rund hundert Kilometer südlich von Bathonea rund 20.000 Menschen.

Seit der Jungsteinzeit besiedelt

Aydingün und andere Forscher untersuchen die Ruinen von Bathonea im europäischen Teil Istanbuls seit einigen Jahren. Sie vermuten, dass die Gegend seit der Jungsteinzeit besiedelt war. Die Ruinen der in römischer Zeit aufgeblühten Stadt in der Nähe des Marmara-Meeres waren durch das Absinken des Wasserspiegels in einem See sichtbar geworden. Unterwasserarchäologen haben im Zuge der Arbeiten unter anderem Hinweise auf einen versunkenen Leuchtturm im See gefunden.

Nach Medienberichten entdeckten die Forscher auch die Skelette von Menschen, die bei dem schweren Beben von Bathonea ums Leben kamen. (APA, 27.8.2012)