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Neue Leiterin: Gabriele Spindler.

Foto: APA/OBERÖSTERREICHISCHE LANDESMUSEEN

Linz - Mit erstem September übernimmt die Kunsthistorikerin Gabriele Spindler von Martin Hochleitner die Leitung der Landesgalerie Linz, wo sie bereits seit 2000 als Sammlungsleiterin tätig ist und Ausstellungen wie Die Ordnung der Dinge - Neue Sachlichkeit in Oberösterreich (2005) kuratiert hat.

Das Performative und die aktive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst will Spindler künftig forcieren. Der Fotografie-Schwerpunkt, den Hochleitner etablierte, soll deswegen nicht vernachlässigt werden, versichert Spindler. Allerdings, so die 40-Jährige, betrachte sie künstlerische Fotografie nicht in erster Linie unter dem Aspekt eines eigenständigen Genres: "Fotografie ist ein Teil zeitgenössischer Kunst", so Spindler, etwa als Teil von Installations- oder Konzeptkunst. Oder auch als Teil von Themenausstellungen, an denen Spindler stark interessiert ist. Man werde also weiterhin auch fotografische Arbeiten ankaufen.

Eine Frage, die sich bei der ersten Ausstellung unter ihrer Verantwortung allerdings sowieso nicht stellt. Denn die im November startende Schau ist dem österreichischen Maler und Grafiker Franz Sedlacek (1891-1945) gewidmet. 2011 hat Spindler gemeinsam mit Kunsthistoriker Andreas Strohhammer eine Monografie samt Werkverzeichnis verfasst. Die klassische Moderne werde künftig überhaupt eine große Rolle spielen.

Was die Formate betrifft, da werde sich nicht viel ändern, so Spindler. Neu eingeführte wie "Pimp Your Collection" oder "Selected by" hätten einen innovativen Umgang von BesucherInnen mit der Sammlung aufgezeigt, den auch sie weiterführen werde, erklärt die neue Leiterin.

Den Freiraum und die Eigenständigkeit der Landesgalerie innerhalb der oberösterreichischen Landesmuseen will Spindler möglichst erhalten. Man könne sich aber nicht ausklinken. Auch was das Budget betrifft, müsse man wohl realistisch sein. Es werde zwar gleich bleiben, ist sich die neue Leiterin sicher, man müsse aber "kreativ im Umgang" damit sein. Das heißt nichts anderes, als Einsparungen durch Umverteilungen innerhalb des Hauses oder mit Partnern aus der Privatwirtschaft auszugleichen. Ihr Posten als Kuratorin wird nachbesetzt. (wkh, DER STANDARD, 24.8.2012)