Linz - Im Werk der Gmundner Keramik in Oberösterreich weht ein frischer Wind. Seit 1. Juli ist Jakob Wolff alleiniger Geschäftsführer des Traditionsbetriebes. Bis 2014 will er das angeschlagene Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen führen. Die Keramik soll als hochwertiges Manufaktur-Produkt positioniert werden, Billig-Aktionen der Vergangenheit angehören.

Laut Medienberichten betrug der operative Verlust im Vorjahr rund 270.000 (2010: minus 900.000) Euro. Der Umsatz werde nach rund 9 Mio. im Jahr 2011 auch 2012 wieder im hohen einstelligen Millionen-Bereich liegen, so Wolff. Seine Ziele sah der 37-Jährige weniger in Umsatzzahlen als darin, mittelfristig ein profitables, gut aufgestelltes Geschäft zu erreichen. Ihm gehe es darum, die österreichische Handarbeit herauszustreichen und vom Billig-Image wegzukommen. Dazu sollen Mono-Stores, der erste in der Salzburger Getreidegasse, beitragen. Der Werksverkauf in Gmunden werde bleiben. "Der Manufakturverkauf ist ein zentrales Standbein unseres Vertriebs", so Wolff. Den Verkauf von Waren zweiter Wahl gebe es weiterhin und auch Angebote, nur keine übergroßen Rabatte mehr.

Eine Sortimentsbereinigung habe es bereits in den vergangenen zwei Jahren gegeben, mit den verbleibenden Designs will Wolff "behutsam umgehen". Gmundner Keramik sei nichts Kurzlebiges, man wolle nichts über Bord werfen, aber auch nicht stehenbleiben. In die Welt hinaus gehen kann das Geschirr vom Traunsee seit Freitag auch per Post. Die Gmundner Keramik wurde in der Kategorie "klassische Markenzeichen" von der Österreichischen Post mit einer Sonderbriefmarke ausgezeichnet. (APA, 24.8.2012)