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Laut Statistik des Wissenschaftsministeriums gingen 2004 noch 1,7 Prozent der ordentlichen Studierenden an einer Uni ins Ausland, 2010 waren es nur noch 1,2 Prozent.

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DER STANDARD-Schwerpunktausgabe "Die Zukunft der Mobilität"

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Im Studienjahr 2010/11 wurde mit 231.000 Austauschstudierenden ein neuer Rekord beim Erasmus-Programm der EU verzeichnet. Insgesamt nahmen um 8,5 Prozent mehr Studierende der teilnehmenden Länder diese Möglichkeit wahr als im Jahr davor. Spitzenreiter mit einem Plus von 131,9 Prozent war Kroatien. Schlusslicht war Luxemburg, das als einziges Land ein Minus aufwies. In Österreich gab es zwar eine Steigerung, aber mit einem Plus von zwei Prozent liegt Österreich auf den hinteren Rängen. Studentinnen sind generell mobiler.

Seit mittlerweile 25 Jahren gibt es dieses Programm, seit zwanzig Jahren beteiligen sich auch österreichische Hochschulen daran. Durch die neue Studienarchitektur sollte auch die Mobilität der Studierenden erhöht werden. An den österreichischen Universitäten hat sie aber eher das Gegenteil bewirkt. Laut Statistik des Wissenschaftsministeriums gingen 2004 noch 1,7 Prozent der ordentlichen Studierenden an einer Uni ins Ausland, 2010 waren es nur noch 1,2 Prozent.

Neue Studienarchitektur

Der Grund für den Rückgang liegt für viele aber genau in der neuen Studienarchitektur. Das System wurde stark verschult und durch die finanziellen Rahmenbedingungen der Druck, das Studium so rasch wie möglich abzuschließen, erheblich erhöht, lautet die Kritik.

Anders die Situation an den Fachhochschulen. Zwar waren Studierende nach der Umstellung auf Bachelor/Master bei den Auslandssemestern anfangs zurückhaltender. Doch durch gezielte Bewerbung wurde der Rückgang mehr als wettgemacht. Bei der Entwicklung der Curricula wurden bewusst sogenannte Mobilitätsfenster eingerichtet. Schwieriger sei es aber für die berufsbegleitenden Studiengänge, die nicht nur an Fachhochschulen weiter ausgebaut werden sollen.

Immer beliebter werden Praktika bei ausländischen Unternehmen. Unterstützung dafür gibt es seit 2007. Fast 41.000 Studierende nutzten im Studienjahr 2010/11 diese Möglichkeit. (ost, DER STANDARD, 25./26.8.2012)