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Kommt, kommt später oder doch nicht...

Foto: APA/Gindl

Heiß ist's, und das spüren ÖVP-Minister Nikolaus Berlakovich und sein Team im Landwirtschaftsministerium. Mittlerweile täglich werden große und kleine Arbeitsschnitzer aus dem Haus am Stubenring bekannt. Nach Aussendungen und Telefonaten gibt es postwendend Dementis zu vorher gemachten Aussagen. Zwei, drei Tage später jedoch ist wieder alles anders - und die Wirklichkeit überragt das vorherige Dementi um Längen.

Im Lebensministerium, wie sich das Berlakovich-Haus nennt, herrscht Chaos, wo überlegte politische Gestaltung walten sollte.

Dieser Freitag war dafür typisch. Zuerst eine Einladung zu einem Presse-Roundtable "Green Technology" mit Umweltminister Berlakovich, ausgesendet von der Austria Presse Agentur (APA). Die Standard-Redakteurin, die pflichtschuldig hineilt, wird nicht reingelassen, weil, sorry, die Einladung ein Irrtum war.

Okay, aber nach zwei Stunden wieder anders: In einer APA-Meldung wird über eine Berlakovich-Aussendung geschrieben, in der die E10-Einführung präzisiert wird. Wir ersparen dem Standard-Leser die Aufschlüsselung, weil, wiederum zwei Stunden später, dazu ein Rückzug kommt: In dem Newsletter des Lebensministeriums, auf den sich die APA bezog, wurde das Thema E10 fehlerhaft dargestellt. Fakt ist, dass die Details zur Einführung des Biotreibstoffs E10 weiterhin verhandelt werden, so das Ministerium, das dafür wieder die Kanäle der geplagten APA benutzt.

Es gibt also Hektik im Ministerium, aber wenig Vorzeigbares. Als der Standard in der Dienstagausgabe berichtete, dass der E10-Einführungstermin verschoben werden muss, ließ Berlakovich über die APA dementieren. Das Ziel sei technisch zwar sehr ambitioniert, hieß es da, es werde aber versucht, den Termin 1. Oktober zu halten. (ruz, DER STANDARD; 25/26.8.2012)