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Die Weingärten an der Mosel bilden den Rahmen für die deutsche ADAC-Rallye.

Foto: EPA/THOMASÜFREY

Trier - Die Rückkehr auf den Thron geriet zur Machtdemonstration: Als Rekordweltmeister Sébastien Loeb am Sonntag in der Trierer Innenstadt vor Tausenden Fans seinen Erfolg feierte, hatte der König der Rallye Deutschland die Verhältnisse ein Jahr nach seinem unglücklichen zweiten Platz wieder zurechtgerückt.

Loebs neunter Erfolg im zehnten WM-Lauf rund um Trier war zugleich sein souveränster Sieg in Deutschland, einmal mehr untermauerte der achtmalige Champion seine Ausnahmestellung. 2011 hatte ihn ein Plattfuß erstmals den Sieg gekostet - im Normalfall, das wurde nun klar, ist der Franzose auf deutschem Asphalt nicht zu schlagen.

2:00,1 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Finnen Jari-Matti Latvala im Ford Fiesta RS - nie gewann Loeb "die Deutschland" mit größerem Vorsprung. Platz drei, mit bereits 2:31,4 Minuten Rückstand, sicherte sich sein Teamkollege Mikko Hirvonen (Finnland). Dem Elsässer ist der neunte WM-Titel nur noch theoretisch zu nehmen. Mit 199 Punkten führt er das Klassement nach neun von dreizehn Läufen an, auf dem zweiten Platz folgt Hirvonen (145), der erste echte Verfolger ist Ford-Werkspilot Petter Solberg (Norwegen) - mit 104 Punkten.

Loeb-Faktor

Vom Start weg griff auf den Straßen in und um Trier der Loeb-Faktor, es war die Kombination aus Schnelligkeit und Kontinuität, mit der der 38-Jährige seine Führung stetig ausbaute. Auf einzelnen Wertungsprüfungen war Loeb zu schlagen, doch jeder seiner Konkurrenten beging mindesten den einen Fehler, der Loeb nicht unterlief. So endeten Solbergs Siegchancen am Samstag auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz "Panzerplatte" an einem der berüchtigten tonnenschweren Hinkelsteine, der Norweger blieb unverletzt.

Der Sonntag geriet bei Regen in und um Trier zum Schaulaufen. "Mir sind die Zeiten ziemlich egal", sagte Loeb: "Aber man muss sehr vorsichtig sein, es ist sehr knifflig". Ohne großen Druck fuhr er seine Linie, die Verfolger waren vor allem darauf bedacht, ihre Podestplätze zu sichern.

Keine Spur von Amtsmüdigkeit also bei "Super-Séb". Im Vorfeld der Rallye hatte er mit seinem baldigen Rückzug kokettiert, in Trier wollte er indes nichts zu dem Thema beitragen. "Es sind immer dieselben Fragen, und ihr bekommt dieselbe Antwort: Es ist noch nichts entschieden", sagte Loeb. Immerhin: Näheres werde er noch in diesem Jahr verkünden. (SID, 26.8.2012)

Endstand der Rallye Deutschland (15 Sonderprüfungen, 368,63 km, 1.115 Gesamt-Kilometer): 1. Sebastien Loeb/Daniel Elena (FRA/MON) Citroen DS3 3:41:52,4 Std. - 2. Jari-Matti Latvala/Mikka Anttila (FIN) Ford Fiesta RS +2:00,1 Min. - 3. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN) Citroen DS3 2:31,4 - 4. Mads Ostberg/Jonas Andersson (NOR/SWE) Ford Fiesta RS 3:24,4 - 5. Chris Atkinson/Stephane Prevot (AUS/BEL) Citroen DS3 9:10,4 - 6. Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (FRA) Skoda Fabia 9:50,8

Fahrer-Wertung (9/13): 1. Sebastien Loeb (FRA) Citroen Total 199 Pkt. - 2. Mikko Hirvonen (FIN) Citroen Total 145 - 3. Petter Solberg (NOR) Ford 104 - 4. Mads Östberg (NOR) Adapta 102

Team-Wertung (9/13): 1. Citroen Total (Frankreich) 320 Pkt. - 2. Ford (England) 193 - 3. M-Sport Ford (England) 123 - 4. Katar WRT (Katar) 59