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Attentat auf die israelische Olympia-Mannschaft im Jahr 1972.

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Hamburg - Die Bundesregierung hat nach Recherchen des "Spiegels" jahrelang Kontakte zu den Hintermännern des Münchner Olympia-Attentats 1972 gepflegt. Wenige Monate nach der Geiselnahme habe Bonn einem der Drahtzieher ein Geheimtreffen mit Außenminister Walter Scheel (FDP) angeboten, um "eine neue Vertrauensbasis" zu schaffen, berichtete das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe.

Die Bundesregierung habe dabei keine grundsätzliche Abkehr vom Terror verlangt, sondern lediglich, "Aktionen auf dem Boden der Bundesrepublik" zu unterlassen. Die Palästinenser hätten im Gegenzug die politische Aufwertung der PLO gefordert. Das geht laut "Spiegel" aus Unterlagen im Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes sowie im Bundesarchiv Koblenz hervor.

Die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September hatte am 5. September 1972 die israelische Olympia-Mannschaft überfallen und elf Athleten als Geiseln genommen. Zwei von ihnen wurden bereits im Olympischen Dorf ermordet. Beim missglückten Versuch, die Geiseln auf dem Fürstenfeldbrucker Fliegerhorst zu befreien, starben 15 weitere Menschen. Auf eine Strafverfolgung der Täter verzichtete die deutsche Regierung. (APA, 26.8.2012)