Mit einem Fall aus der Schweiz ist der "Tatort" in die neue Saison gegangen. Vorbei ist die Sommerpause, in der an den Sonntagen Wiederholungen ausgestrahlt wurden. Ab sofort stehen wieder aktuelle Fälle auf dem Programm. Reto Flückiger (Stefan Gubser) ermittelte diesen Sonntag zum dritten Mal.

Schauplatz des aktuellen Sonntagskrimis mit dem Titel "Hanglage mit Aussicht" war die Gegend rund um Luzern.

"Die Entscheidung, in Luzern zu drehen, war absolut richtig. Man hätte sicherlich auch in Zürich drehen können, aber Luzern bietet auf engstem Raum sehr viele Schauplätze. Man hat die Stadt, den See - und auch gleich die Berge. Für einen Dreh ist das super, wenn man in einer halben Stunde an einem völlig anderen Ort sein kann. Und dass unser 'Tatort' in der Schweiz spielt, darf man ja ruhig sehen", sagte Gubser in der "Süddeutsche Zeitung".

Foto: ORF/ARD/Daniel Winkler

Zum Inhalt des aktuelles Falles: Die Leiche von Benjamin Groß, Jetset-Mitglied und Immobilieninvestor, wird in einem Waldstück gefunden. Alles deutet darauf hin, dass er aus der Seilbahn gestoßen wurde, die Gäste zum Ausflugsrestaurant Wissifluh über dem Vierwaldstättersee hinaufführt. Als Festredner ("Die Schweiz gehört uns allen") war Regierungsrat Mattmann geladen. 

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Der Verdacht fällt rasch auf den Besitzer der Wissifluh, Rolf Arnold. Denn kurz vor Groß' Tod hatten er und das Mordopfer einen heftigen Streit. Groß wollte in die Alm investieren, was dem Bauern gar nicht gefiel, Stichwort: Ausverkauf der Heimat.

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Reto Flückiger und sein Team stoßen bald auf dubiose Machenschaften von Ansiedlungsspezialisten für reiche Ausländer.

"Der brave Schweizer Kommissar, Dialoge wie aus dem Museum und Formulierungen von anno dazumal: Den dritten Luzerner 'Tatort' kann man sich gut in Schwarz-Weiß vorstellen", urteilt die "Süddeutsche Zeitung" über diesen Fall.

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Auf focus.de wiederum heißt es: "Mit einer Verfolgungsjagd und der politischen Brisanz des Themas kann das Luzerner Team punkten. Das Gericht stellt eine positive Prognose und bemängelt lediglich die vielen beteiligten Figuren, die den Zuschauer ein wenig verwirren. Dennoch bleibt der Film bis zum Ende interessant und der Täter noch lange unklar." Hier im Bild: Schlagersängerin Maria Imbach, Witwe des Ermordeten.

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"Immer wenn im 'Tatort' Tradition gegen Moderne ausgespielt wird, geht das nicht ohne einen Kübel Krimifolklore. Besonders das Schweizer Fernsehen scheint dabei in Sachen Klischee kein alpenländisches Abziehbild auszulassen", meint der TV-Kritiker bei "Welt Online". "Bauer Arnold als gemeingefährlicher Almöhi und Tochter Claudia als sommersprossige Heidi scheinen direkt einem Heimatroman entsprungen zu sein, auch das Ermittler-Duo Flückiger und Ritschard schleppt sich so holzschnittartig durch den Fall, dass man am liebsten den Bernhardiner Josef zu Hilfe rufen möchte."

Wie hat Ihnen diese "Tatort"-Folge gefallen? Top oder Flop? (red, derStandard.at, 26.8.2012)

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