Mexiko-Stadt/Port-au-Prince/Havanna - Mit heftigem Regen ist der Tropensturm "Isaac" über Haiti und den Osten Kubas hinweggezogen und hat mindestens vier Menschen getötet. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums in Miami setzte er am Sonntag seinen Weg entlang der Nordküste Kubas in Richtung Florida fort. Dort brachte er die Pläne des US-Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney durcheinander. Der für Montag in Tampa geplante Parteitag der Republikaner wurde verschoben und beginnt nun erst am Dienstag.

In Haiti, dem ärmsten Land Amerikas, das ein Erdbeben vor zweieinhalb Jahren schwer zerstört hat, zerfetzte der Sturm zahlreiche Zelte und Behausungen in den Obdachlosenlagern. Flüsse traten über die Ufer und fluteten Niederungen. Bananen-Plantagen und Zuckerrohrfelder wurden verwüstet.

Tropensturmwarnungen

In Kubas Osten, wo das Zentrum des Sturmes am Samstagnachmittag ankam, wurden Tausende in Sicherheit gebracht, darunter auch Touristen. Es kam zu Überschwemmungen, wie zuvor in Haiti und in der Dominikanischen Republik. Im gesamten Osten Kubas und auf den südöstlichen Bahamas waren vor allem wegen der befürchteten Regenfälle Tropensturmwarnungen herausgegeben worden.

Nach Berechnungen von Meteorologen wird "Isaac" an der Südspitze Floridas vorbeischrammen und in nordwestlicher Richtung in den Golf von Mexiko eindringen. Von dort werde er, möglicherweise in Hurrikan-Stärke auf die Südküste der USA zusteuern.

In den USA führte der Sturm nicht nur bei den Republikanern und ihrem designierten Präsidentschaftskandiaten Romney zu Verwerfungen. Die Raumfahrtbehörde NASA musste eine Atlas-Rakete, deren Start bereits ein paar Mal verschoben worden war, wieder zurück ins Gebäude rollen, wie sie auf ihrer Webseite schrieb. (APA, 26.8.2012)