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Charlie Crist ist für Obama

Foto: AP/Garnett

Tampa/Wien - Der Nominierungsparteitag der US-Republikaner im möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat Florida droht zum Fiasko zu werden. Neben dem Wirbelsturm "Isaac" stört nämlich nun auch der frühere republikanische Gouverneur von Florida, Charlie Crist, die Jubelstimmung bei der "Krönungsmesse" für Präsidentschaftskandidat Mitt Romney. Crist gab nämlich am Sonntag bekannt, bei der Wahl im November den demokratischen Amtsinhaber Barack Obama unterstützen zu wollen.

Crist hatte sich vor zwei Jahren von den Republikanern losgesagt, nachdem sie ihm eine Kandidatur für den US-Senat verweigert hatten. Er trat als Unabhängiger an und erreichte 30 Prozent der Stimmen. In einem Kommentar für die Regionalzeitung "Tampa Bay Times" kritisierte Crist am Sonntag, dass die Partei "extrem weit nach rechts gerückt" sei. Als Beispiel nennt er das strikte Abtreibungsverbot, das die Republikaner auf ihrem Parteitag beschließen wollen. "Diese Partei mangelt es an Führungsstärke und Ernsthaftigkeit", bemängelt der Ex-Gouverneur.

"Starke Leistungsbilanz"

Dagegen habe Obama eine "starke Leistungsbilanz" aufzuweisen. In Anspielung auf die umstrittene Gesundheitsreform meinte Crist, Obama habe bei seinen Entscheidungen mehr an die Menschen als an seine politische Zukunft gedacht. "Das macht ihn zum richtigen Führer für die jetzige Zeit, und deshalb bin ich stolz darauf, heute an seiner Seite stehen zu dürfen."

Die Wahlempfehlung von Crist könnte die Bemühungen der Republikaner zunichte machen, mit dem Parteitag in Tampa entscheidende Punkte im Kampf um Florida zu sammeln. Im Jahr 2008 hatte Obama den bevölkerungsreichen Staat für sich gewonnen, aktuelle Umfragen zeigen in gleichauf mit seinem republikanischen Herausforderer Romney. (APA, 26.8.2012)