Das Otto-Molden Foyer im Congress Center ist ein wenig ausgestorben. Alle sitzen bei "Individualisierung als Basis für Bildung und Innovation".

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Markus Hengstschläger, Professor am Institut für Medizinische Genetik, hielt die Eröffnungsrede und präsentierte Bildungsministerin Claudia Schmied seine Wünsche zum österreichischen Bildungssystem. Seine Forderungen: anspruchsvoll und vielfältig.

Die Liste seiner Wünsche beinhaltete u. a. diese Themen: Kinder müssen verpflichtend zwei Jahre in den Kindergarten, ein nationaler Bildungsplan muss her, Potential von Menschen mit Migrationshintergrund muss erkannt werden, verpflichtende Deutschkurse und Ganztagesbetreuung in Kindergärten und Schulen sollte verstärkt werden. Auf einen Satz heruntergebrochen: Hengstschläger sieht das Problem in der heimischen Bildungspolitik darin, dass nur das Mittelmaß gefordert wird. Starke und Schwache lässt man außen vor.

Die Replik von Bildungsministerin Claudia Schmied folgte auf die Rede des Genetikers. Sie sprach vor allem von Wertevermittlung an Schulen, blieb eher inkonkret und ging anfangs nicht auf Hengstschlägers Forderungen ein. Das brachte der Bildungsministerin eine heftige Live-Diskussion auf der Plattform Twitter ein. Erst als Fragen zu konkreten Maßnahmen aus dem Publikum kamen schaffte Schmied es, ein wenig ins Detail zu gehen. Schlussendlich reichte die Zeit allerdings nicht, um die vielen Anliegen der Zuhörenden zufriedenstellend zu beantworten. Eines ist jedoch wieder einmal deutlich geworden: Bildungspolitik bewegt uns alle.