Bild nicht mehr verfügbar.

Polizeikontrolle in Afghanistan nach diversen Anschlägen.

Foto: EPA/Rezayee

Kabul - Die radikalislamischen Taliban haben eine Verwicklung in die Ermordung von 17 Zivilisten im Süden von Afghanistan bestritten. Die Aufständischen seien auf den Vorfall in der Provinz Helmand erst durch Medienberichte aufmerksam geworden, sagte Taliban-Sprecher Qari Yousuf Ahmadi am Dienstag.

Das afghanische Innenministerium hatte am Montag mitgeteilt, die Taliban hätten im Distrikt Kajaki 17 Menschen enthauptet, darunter zwei Frauen. Die Regionalregierung erklärte dagegen, die Zivilisten seien möglicherweise erschossen worden. Der Tathergang und die Hintergründe sind weiterhin unklar.

Taliban-Sprecher Ahmadi sagte, nach seinen Informationen hätten bewaffnete Einheimische am Sonntag bei einer Hochzeitsfeier das Feuer aufeinander eröffnet. Dabei seien die 17 Menschen getötet worden. Unter den Opfer seien keine Frauen gewesen, sondern zwei Buben. Allerdings hätten die Hochzeitsgäste die Buben dazu gezwungen, in Frauenkleidern zu tanzen.

Ein unabhängige Bestätigung für die Angaben des Taliban-Sprechers gab es zunächst nicht. Die Provinzregierung erklärte, man könne kein Ermittlungsteam in das betroffene Gebiet entsenden, da es von den Taliban kontrolliert werde. (APA, 28.8.2012)