Ein Blutdruckmedikament, der Aldosteron-Antagonist Spironolacton, ist eine Behandlungsoption für Bluthochdruck-Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz. Das eröffnete der Leiter der Aldo-DHF-Studie, Burkert Pieske, Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie der MedUni Graz, auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in München.

Spironolacton soll die Herzfunktion sowie -struktur verbessern und den Blutdruck bei der speziellen Patientengruppe reduzieren, die an diastolischer Herzinsuffizienz leidet. Dabei handelt es sich um eine gestörte Blutbefüllung des Herzens. Diese Form der Herzschwäche betrifft mehr als die Hälfte aller Herzinsuffizienz-Patienten, vor allem ältere Menschen. Die Betroffenen leiden unter schlechter Lebensqualität, beeinträchtigter Leistungsfähigkeit und hoher Sterblichkeit.

Die von der deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Aldo-DHF-Studie untersuchte die Aldosteron-Rezeptor-Blockade bei diastolischer Herzinsuffizienz. 422 Patienten wurden mit 25 Milligramm Spironolacton pro Tag oder mit Placebo behandelt. Es zeigte sich, dass Spironolacton die diastolische Funktion signifikant verbesserte, jedoch nicht bis zur maximalen Leistungsfähigkeit. Die Ergebnisse sollen nun auch im "New England Journal of Medicine" publiziert werden.

Gesunder Lebensstil verringert das Bluthochdruckrisiko

Ein gesunder Lebensstil verringert das individuelle Bluthochdruckrisiko auf ein Drittel, zeigt eine weitere Studie aus Finnland mit mehr als 21.000 Teilnehmern. Gesunde Lebensstilfaktoren wurden definiert als: Alkoholkonsum unter 50 Gramm pro Woche, Bewegung in der Freizeit mindestens dreimal pro Woche, täglicher Gemüsekonsum und Normalgewicht (BMI unter 25). Die Ergebnisse der Studie (9.637 Männer und 11.430 Frauen) wurden von Pekka Jousilahti auf dem europäischen Kardiologenkongress (ESC) vorgestellt.

Die Studienteilnehmer hatten zu Untersuchungsbeginn normale Blutdruckwerte, nach durchschnittlich 16 Jahren hatten 709 Männer und 890 Frauen Bluthochdruck entwickelt. "Das Bluthochdruckrisiko betrug bei jenen Studienteilnehmern, die alle vier gesunden Lebensstilfaktoren aufwiesen, nur ein Drittel des Risikos der Teilnehmern ohne einen einzigen gesunden Lebensstilfaktor", so Jousilahti. "Selbst wer ein bis drei gesunde Lebensstilfaktoren aufwies, hatte ein deutlich verringertes Bluthochdruckrisiko. Zum Beispiel hatten Männer mit zwei gesunden Lebensstilfaktoren ein fast halbiertes Bluthochdruckrisiko, bei Frauen betrug die Reduktion fast ein Drittel." (APA/red, 28.8.2012)