Das derzeit dominanteste Thema der Bildverarbeitung ist das Erkennen von Objekten und Handlungen in Bildern und Videos.

Foto: TU Graz/ICG

Graz - Bilder erkennen und Inhalte blitzschnell einordnen - was für Menschen selbstverständlich ist, lernen Computer gerade erst. Digitale Bildverarbeitung und die sogenannte "Computer Vision" sind die Themen der von 28. bis 31. August in Graz stattfindenden Tagung der Deutschen und Österreichischen Arbeitsgruppe für Mustererkennung (ÖAGM und DAGM). Dabei stehen Trends wie Objektverfolgung, Bildinterpretation und "Augmented Reality" im Vordergrund, wie Horst Bischof, Vizerektor für Forschung an der Technischen Universität (TU) Graz und Mitglied im Technischen Komitee der DAGM, am Dienstag im Gespräch erklärte.

"Computern das Erkennen und Verstehen von Bildern beizubringen, so wie es Menschen können, ist das langfristige Ziel unserer Bemühungen", erklärte Bischof die Vision der Tagung, die am Dienstag am Gelände der TU Graz startete und von Mittwoch bis Freitag im Grazer Messecongress fortgeführt wird. Das zur Zeit dominante Thema in diesem Bereich sei das Erkennen von Objekten und Handlungen in Bildern und Videos. Ein Beispiel ist die Bildinterpretation, wie Bischof erklärte: Suchmaschinen wie Google sollen nicht mehr nur nach Beschreibungen suchen, sondern tatsächlich erkennen, was auf den Darstellungen zu sehen ist und somit die Suche effizienter machen.

Trend zur "Augmented Reality"

Ein anderer Trend ist die sogenannte "Augmented Reality", bei der es darum geht, Bilder oder Videos automatisch mit Zusatzinformation zu hinterlegen. Diese Trends verbreiten sich zunehmend, wie Bischof erklärte: "Wir sehen in den letzten fünf bis zehn Jahren, dass Computer Vision immer mehr in den Alltag hineinwandert." Und mit der Verbreitung der Smartphones haben mittlerweile viele ein zur Computer Vision und Bildverarbeitung prädestiniertes Gerät zur Hand.

Es ist bereits das vierte Mal, dass die ÖAGM und die DAGM ihre jährlichen Tagungen zusammen abhalten. Bischof will durch die Tagung den Forschungsstandort Graz international wieder bekannter machen und hob unter den Gastvortragenden Antonio Torralba vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) hervor, der am Donnerstag über Objekterkennung referieren wird.

Neben den Gastvorträgen findet heuer auch wieder das Young Researcher's Forum statt, bei dem Master- und Diplom-Studenten ihre Arbeiten präsentieren können. Damit gelinge es, junge Leute stärker an die Wissenschaft zu binden, betonte Bischof. (APA, 28.8.2012)