Wien/Innsbruck - Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) hat nach den heftigen Auseinandersetzungen um die neue Führung der Pädagogischen Hochschule (PH) Tirol den amtierenden Rektor Markus Juranek für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Dies hat sie am Dienstag in einer Aussendung bekanntgegeben. Zuvor hatte der PH-Hochschulrat von einer "rechtswidrigen Vorgangsweise" Schmieds gesprochen, die GÖD dem ursprünglich nominierten Rektor Elmar Märk Rechtsbeistand zugesichert.

Sie folge mit ihrer Entscheidung dem Vorschlag des Hochschulrats, erklärte Schmied: In dessen ursprünglichem Dreiervorschlag war Juranek ebenfalls enthalten. Die Ministerin sieht in der Weiterbestellung Juraneks, der bereits 2006 von Ex-Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) zum Gründungsrektor bestellt worden war, "ein Zeichen von Kontinuität". Wirksam wird die Bestellung mit dem 1. Oktober 2012.

GÖD hat Klage angekündigt

Schmied verwies darauf, dass der Hochschulrat das Bewerbungsverfahren durchführe und der Ministerin drei geeignete Persönlichkeiten für die ausgeschriebene Funktion vorschlage. Diese treffe ihre Entscheidung aus diesem Dreiervorschlag. Der zunächst nominierte Märk komme nicht mehr als Rektor in Frage: Beim Bewerbungsgespräch habe er eine andere Haltung betreffend der Zukunft der PH Tirol eingenommen als bei einem nachfolgenden APA-Interview. Damit sei das Vertrauen nicht mehr gegeben und die Ressortlinie verlassen worden, argumentierte Schmied.

Unmittelbar vor der Aussendung Schmieds hatte die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Tirol (GÖD) eine Klage gegen die Republik Österreich angekündigt. "Wir werden beim Arbeitsgericht auf Einhaltung des ausgestellten und de facto schon abgeschlossenen Dienstvertrages klagen", sagte der Tiroler GÖD-Landesvorsitzende Gerhard Seier (FCG) der APA. Zudem klage man laut Seier die schriftliche Ausfolgung des Vertrages ein.

Der Hochschulrat der PH Tirol hatte in einer Aussendung kritisiert, dass Schmied ihre "rechtswidrige Vorgangsweise" weiter fortsetze. Jegliche Gesprächsangebote des Gremiums seien bisher "ohne Rückmeldung" geblieben. "Gegen dieses Vorgehen des Ministeriums und insbesondere die Gesprächsverweigerung durch die zuständige Ministerin protestieren wir mit Unterstützung durch LH Günther Platter (ÖVP), der gesamten Landesregierung und aller Mitglieder des Hochschulrates sowie aller politischen Parteien in Tirol", hieß es in der Aussendung vom Dienstag.(APA, 28.8.2012)