Dhaka - In Bangladesch hat ein Militärtribunal mehr als 650 weitere Grenzschützer wegen einer blutigen Meuterei vor dreieinhalb Jahren zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt. Von den 673 angeklagten Soldaten hätten 665 wegen ihrer Verwicklung in die Rebellion Haftstrafen zwischen vier Monaten und sieben Jahren erhalten, sagte Staatsanwalt Zakir Hossain am Dienstag. Die übrigen acht seien freigesprochen worden.

Am 25. Februar 2009 hatten sich Mitglieder der paramilitärischen Grenzschutzeinheit Bangladesh Rifles (BDR) aus Protest gegen ihre Bezahlung und ihre Arbeitsbedingungen gegen ihre Offiziere erhoben. Während des 33-stündigen Aufstands in der Hauptstadt Dhaka wurden mindestens 57 Offiziere ermordet. Ihre verstümmelten Leichen wurden in Abwasserkanäle und Massengräber geworfen. Es war die blutigste Meuterei in der Geschichte des südasiatischen Staats.

Die Grenzschützer, denen Vergehen wie Mord, Verschwörung, Brandstiftung und die Plünderung vorgeworfen werden, müssen sich in gesonderten Prozessen vor Gerichten der Ziviljustiz verantworten. Mehreren von ihnen droht dort die Todesstrafe. Die Militärtribunale können nur Haftstrafen von maximal sieben Jahren verhängen. Wie Staatsanwalt Hossain sagte, wurden mittlerweile 5203 an der Meuterei Beteiligte vor Militärtribunalen verurteilt. (APA, 28.8.2012)