Rajesh Shah mit Mahatma-Gandhi-T-Shirt vor seinem Geschäft.

Foto: Daily Mail

Das Schaufenster zumindest lässt nichts Böses vermuten: Ein blau-weiß kariertes Hemd sowie ein Superman-T-Shirt, nichts Ungewöhnliches für ein Bekleidungsgeschäft. Doch der Name des Shops in der westindischen Stadt Ahmedabad hat es in sich. Auf schwarzem Hintergrund, in riesigen Lettern, prangt ein Schild mit der Aufschrift "Hitler". Im i-Punkt ein Hakenkreuz.

Seit zehn Tagen hat der Laden geöffnet. Dass die jüdische Gemeinschaft nun Sturm dagegen läuft, kann einer der beiden Besitzer, Rajesh Shah, so gar nicht verstehen.

Als er nämlich die Genehmigung des Namens beantragte, habe er lediglich ein vages Bild von Adolf Hitler gehabt. Ein peinlich genauer Mann sei das gewesen, sagte Shah der "Times of India". In Anlehnung an diese, für ein Business nicht unbedingt schlechte, Eigenschaft entstand der Spitzname des Geschäftspartners seines Großvaters. Manish Chandani sei wegen seiner Genauigkeit und Strenge "Hitler" genannt worden.

"Hitler opening shortly"

Außerdem prangte das Schild vor der Ladenöffnung bereits mehr als einen Monat lang über dem Schaufenster: "Hitler opening shortly" habe damals niemanden gestört.

Ganz uneinsichtig ist Shah nach einigen Internet-Recherchen über den Ex-Diktator nicht. Er wäre bereit, den Namen zu ändern, knüpft daran aber eine Bedingung: Man müsse ihm die Kosten für Marketing und Visitenkarten ersetzen. Umgerechnet rund 570 Euro habe er bereits investiert - und zurzeit stehe er ohne Geld da.

Detail am Rande: Im Jahr 1915 ließ sich Mahatma Gandhi nach seiner Rückkehr aus Südafrika in Ahmedabad nieder. Von hier aus begann er 1930 seinen friedlichen Salzmarsch gegen die Britische Kolonialmacht. (ch, derstandard.at, 29.8.2012)