Illustration: Im zirkumbinären System Kepler-47 umkreisen zwei Planeten einen Doppelstern.

Illu.: NASA/JPL-Caltech/T. Pyle

Washington/Peking - Das US-Weltraumteleskop "Kepler" hat ein Planetensystem mit zwei Sonnen aufgespürt. Im zirkumbinären System Kepler-47 umkreisen zwei Planeten einen Doppelstern. Einer der Exoplaneten befindet sich sogar in der sogenannten bewohnbaren Zone, schreiben die Forscher um Jerome Orosz von der San Diego State University im US-Fachjournal "Science". Leben dürfte es dort zwar nicht geben, die Entdeckung belege jedoch, dass sich auch um Doppelsterne komplette Planetensysteme wie unser eigenes bilden könnten.

Das System Kepler-47 liegt etwa 4.900 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus). Dort umkreisen sich ein Stern, der in der Größe unserer Sonne ähnelt, aber nur 84 Prozent ihrer Helligkeit hat, und ein zweiter, lediglich ein Drittel so großer Stern von unserem Blickwinkel auf der Erde aus alle 7,5 Tage. Um dieses Sternpaar herum hat sich ein System mit mindestens zwei Planeten gebildet.

Der innere Planet, Kepler-47b, dessen Radius das Dreifache des Radius' der Erde entspricht, braucht für eine Umkreisung der Sonnen weniger als 50 Tage. Der äußere Planet, Kepler-47c, braucht 303 Tage für die Umrundung seiner Sonnen. Der Planet, der sich in der habitablen Zone befindet - also einer Zone, in der unter anderem flüssiges Wasser auf der Planetenoberfläche existieren könnte -, dürfte ein gasförmiger Riese sein, wenig größer als Neptun. (APA/red, derStandard.at, 1.9.2012)