Teheran/Wien - Die internationale Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) hat die Einrichtung einer speziellen Arbeitsgruppe zur Kontrolle des umstrittenen iranischen Atomprogramms bestätigt. Laut einem internen IAEA - Papier soll laut AFP eine neue Expertengruppe aus verschiedenen Bereichen zusammengesetzt werden, die die begrenzten Kapazitäten der UN-Behörde effektiver bündeln sollen.

Die Schaffung der Arbeitsgruppe war bereits in der vergangenen Woche aus Diplomatenkreisen bekannt geworden. Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Vorwand eines friedlichen Atomprogramms heimlich nach Atomwaffen zu streben, und versucht, Teheran mit Sanktionen von seinem Atomprogramm abzubringen. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und verweist auf sein Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie.

"Wir werden uns das Recht der Urananreicherung, das alle Mitgliedsstaaten des Atomwaffensperrvertrages haben, nicht nehmen lassen", gab sich der iranische IAEA - Vertreter Ali Asghar Soltanieh kämpferisch.

Die IAEA gibt diese Woche ihren neuesten Iran-Bericht heraus. Experten rechnen damit, dass er auch diesmal äußerst kritisch ausfallen wird. Laut Diplomaten, die von der Agentur AFP befragt wurden, soll der neue Bericht aufzeigen, dass der Iran etwa 350 neue Zentrifugen in der umstrittenen Anlage von Fordo installiert hat. In ihrem letzten Bericht hatte die IAEA gemeldet, dass sich in Fordo rund 1000 Zentrifugen befinden. 700 davon, so hieß es, seien noch in Bau.

In Natanz sind rund 9000 Zentrifugen aufgestellt. Ein weiterer Streitpunkt im Atomkonflikt ist die Militäranlage Parchin. Der Iran verweigert den Atominspektoren partout den Zugang. Letztere vermuten, dass die Führung mittlerweile schon einige "Säuberungsarbeiten" in der Anlage durchführen lassen, um Spuren von Atomtests zu vertuschen.

Die letzten IAEA - Berichte haben gezeigt, dass der Iran seine Urananreicherung trotz den internationalen UN, EU- und US-Sanktionen fortsetzt. (APA, 29.8.2012)