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Ban Ki-moon bei Ali Khamenei.
Teheran/Wien - Der Oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat UN-Generalsekretär Ban Ki-moon am Mittwoch bei einem Treffen in Teheran versichert, der Iran wolle die Bedenken wegen seines Atomprogramms zerstreuen. "Die Amerikaner wissen, dass der Iran nicht an Atomwaffen interessiert ist. Sie suchen nur eine Entschuldigung", erklärte Khamenei am Rande der Blockfreien-Konferenz, wie die israelische Internetzeitung "Ynet" unter Berufung auf internationale Nachrichtenagenturen und iranische Medien berichtete.
Khamenei betonte, die Atomwaffen in den Händen Israels seien eine größere Bedrohung für die Region. "Ich erwarte, dass die UNO in dieser Angelegenheit tätig wird", so der iranische Revolutionsführer.
"Unverantwortliche Gruppen"
Zum Thema Syrien meinte Khamenei, die Lösung des Konflikts wäre, die Waffenlieferung an die "unverantwortlichen Gruppen innerhalb Syriens", also an die Rebellen, zu stoppen. Zuvor hatte Ban bei einer Pressekonferenz im Anschluss an ein Treffen mit dem iranischen Parlamentspräsidenten Ali Larijani erklärt, der Iran könne eine wichtige Rolle bei der friedlichen Lösung der Krise in Syrien spielen.
Larijani sagte, "unglücklicherweise" hätten einige große Länder in abenteuerlicher Weise in der Region agiert und zum dortigen Chaos beigetragen. Der mit dem Regime in Damaskus verbündete Iran beschuldigt die USA, die Türkei, Saudi-Arabien und Katar, den bewaffneten Aufstand in Syrien zu unterstützen.
Ban hatte in Teheran von der iranischen Führung "konkrete Schritte" zur Lösung des Atomkonflikts gefordert. In den Gesprächen mit Khamenei und Präsident Mahmoud Ahmadinejad kritisierte er nach Angaben seines Sprechers die jüngsten anti-israelischen Äußerungen der beiden Politiker. Zudem habe er die Menschenrechtslage im Iran thematisiert. Die Teilnahme Bans an der Blockfreien-Konferenz in Teheran war insbesondere von Israel scharf kritisiert worden. (APA, 29.8.2012)