Die Galaxy Kamera ist Samsungs erste Digicam mit Android.

Foto: derStandard.at/Riegler

Mit Abmessungen von 128,7 x 70,8 x 19,1 mm ist sie relativ groß.

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Samsung hat clevere Funktionen wie den Smart-Pro-Modus integriert, mit dem Laien mit schwierigen Situationen wie Wasserfällen oder schnell bewegten Motiven umgehen können, ohne selbst Einstellungen vornehmen zu müssen.

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Diverse Bildeffekte werden live am Display angezeigt.

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Über den Google Play Store können auf die Kamera mit Android 4.1 Jelly Bean beliebige Apps installiert werden.

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Nachdem bereits Hersteller wie Polaroid und zuletzt Nikon Digicams mit Android in ihr Portfolio aufgenommen haben, ist nun auch Samsung nachgezogen. Die Kombination aus 16-Megapixel-Kameras mit 21-fachem optischen Zoom und Googles mobilem Betriebssystem scheint Samsung gut gelungen zu sein. Das zumindest zeigt sich in einem ersten Kurztest des WebStandards.

Touchscreen

Die Kamera besitzt einen CMOS-Sensor mit 16,3 Megapixel und ein Objektiv mit 21-fachem optischem Zoom. Das Display misst komfortable 4,77 Zoll. Wie gut der HD Super Clear Touchscreen bei Sonnenlicht zu lesen ist, konnte im Rahmen des Hands-On auf der Messe leider nicht ausprobiert werden. Das Display ist generell scharf und hell. Eigene Tasten an der Rückseite gibt es nicht. Alles wird über das Display gesteuert.

Kamera-Features

Der 1,4 GHz getaktete Quad-Core-Prozessor ist stark genug, damit die Kamera schnell knipsbereit ist. Der interne Speicher von 8 GB dürfte groß genug für die Foto- und Videosammlung sein. Falls doch nicht, hilft wie bei den meisten Digicams ein microSD-Kartenslot aus. Videos können in Full HD-Auflösung gedreht werden, wobei auch Slow Motion-Clips bei 720 x 480 Pixel mit 120 Bildern pro Sekunde möglich sind.

Jelly Bean und LTE

Bei der Android-Version setzt Samsung auf die neueste Variante Jelly Bean 4.1. Praktischer Weise kann man über WLAN oder Mobilfunk - hier können 3G-Netze aber auch bei Verfügbarkeit LTE genutzt werden - Apps aus Googles Play Store herunterladen. So können typische Foto-Apps genutzt werden, die Bilder aber auch gleich zu Facebook und Co hochgeladen werden. Auch eine HDMI-Schnittstelle und GPS/GLONASS sind integriert. Telefonieren kann man mit der Kamera nicht.

Clevere Funktionen

Samsung hat dabei mehr geschafft, als nur eine Digicam mit Android zu kombinieren. Hier zeigt sich der Hintergrund des Unternehmens als Smartphone-Bauer. Denn mit cleveren Funktionen bietet die Kamera echten Mehrwert gegenüber anderen Digicams. Über Photo und Movie Wizards lassen sich Bilder und Clips direkt auf der Kamera bearbeiten.

Der Smart Content Manager legt Ordner an, taggt Personen auf Fotos und schlägt selbstständig Fotos zum Löschen vor, wenn diese von minderer Qualität sind. Mit dem Auto Cloud Backup können Fotos automatisch online gesichert werden. Mit Share Shot können Besitzer eines anderen Galaxy-Geräts mit Android 4.1, etwa das Galaxy S3 oder das neu vorgestellte Galaxy Note 2, alle Aufnahmen übertragen.

Programmmodi

Mit dem Smart Pro Modus verspricht Samsung Foto-Modi, mit denen auch ungeübte Fotografen Aufnahmen in schwierigen Situationen machen können. Dazu zählen etwa der Light Trace Modus, um Lichteffekte einzufangen, oder Modi für schnell bewegte Motive und Wasserfälle.

Nutzer können die Einstellungen auch selbst vornehmen oder aus klassischen Programmautomatiken wählen. Die Bedienung erfolgt ausschließlich über das Display, nur zum Ein- und Ausschalten, Auslösen und Zoomen gibt es dedizierte Tasten. Auch verschiedene Bild- bzw. Farbeffekte können angewendet werden, dabei wird das Ergebnis des Effektes live am Display angezeigt, bevor man noch das Fotos geschossen hat.

Design

Etwas negativ ist das Format der Kamera aufgefallen. Mit 128,7 x 70,8 x 19,1 mm und 305 Gramm ist die Galaxy Digicam relativ groß und schwer. Im Vergleich zu ähnlichen Digicams oder Smartphones ist Samsung Modell schwerer und unhandlicher. Mit einer Hand lässt sich die Kamera kaum bedienen. Dafür kann die Kamera mittels Sprachsteuerung bedient werden, um beispielsweise auf ein Motiv ein- oder auszuzoomen.

Fazit

Die Verbindung einer Digitalkamera mit 16-Megapixel-Sensor, optischem Zoom und Bildstabilisator mit der Flexibilität und Erweiterbarkeit von Android ist ein reizvoller neuer Aspekt. Aus dem Google Play Store können Apps nachgeladen werden, um etwa noch weitere Foto-Funktionen nutzen zu können oder um die Werke direkt zu sozialen Netzwerken zu laden oder per E-Mail zu verschicken.

Das leicht klobige Design könnte Nutzer jedoch davon abschrecken, die Galaxy Kamera als täglichen Begleiter mit sich zu führen. Abzuwarten bleibt auch der Preis, wenn die Kamera auf den Markt kommt. (Birgit Riegler, derStandard.at, 30.8.2012)