Der deutsche Softwarekonzern SAP hat bei der milliardenschweren Übernahme des US-Online-Marktplatzes Ariba eine wichtige Hürde genommen. Die Aktionäre des Cloud-Software-Anbieters haben der 3,4 Milliarden Euro teuren Übernahme zugestimmt, wie SAP am Mittwoch mitteilte. Am Ziel sind die Walldorfer jedoch noch nicht: Noch fehlt die Zustimmung der Behörden. Der Zukauf könne voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden, bekräftigte SAP. 

Cloud: Billiger und einfacher

Mit der Übernahme will SAP sein Cloud-Software-Geschäft auf einen Schlag kräftig ausbauen. Cloud-Computing gilt als nächster Wachstumsmotor der Branche, für die Unternehmen und deren Mitarbeiter soll die Software-Nutzung damit billiger und einfacher werden. Beim Cloud-Computing steckt die Software nicht mehr im Rechner, sie ist über das Internet jederzeit auf dem PC, dem Laptop oder dem Handy verfügbar. 

Verlustvorträge von 1,5 Milliarden Dollar

Über Aribas Online-Plattform kaufen derzeit 730.000 Firmen weltweit im Wert von 319 Milliarden Dollar (254 Milliarden Euro) ein, Ariba kassiert dafür von Unternehmen wie Exxon Mobil oder Walt Disney Transaktionsgebühren. Einen Teil des Kaufpreises für Ariba will sich SAP über Steuerersparnisse wieder vom Staat zurückholen, da das US-Unternehmen über Verlustvorträge von etwa 1,5 Milliarden Dollar verfügt. (APA, 30.8.2012)