Wien - Die Leitbörsen in Fernost haben am Donnerstag einheitlich tiefer tendiert. Nachlassende Hoffnungen auf neue Impulse der US-Notenbank und schwache japanische Einzelhandelsdaten haben zu deutlichen Verlusten geführt, hieß es. Der Nikkei-225 Index in Tokio ermäßigte sich um 86,03 Zähler oder 0,95 Prozent auf 8.983,78 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong gab um 235,60 Zähler (minus 1,19 Prozent) auf 19.552,91 Einheiten ab. Der Shanghai Composite fiel um vergleichsweise moderate 0,65 Punkte oder 0,03 Prozent auf 2.052,58 Punkte.

Verluste hinnehmen mussten auch die Märkte in Singapur und Sydney. Der FTSE Straits Times Index schloss bei 3.011,82 Zählern und einem Minus von 29,75 Punkten oder 0,98 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney ging um 41,3 Zähler oder 0,94 Prozent auf 4.340,20 Einheiten zurück.

Viele Anleger in Asien setzen darauf, dass US-Notenbankchef Ben Bernanke am Freitag beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole eine dritte Runde von Anleihenkäufen signalisiert. Sie könnten nun nach den jüngsten US-Wirtschaftsdaten enttäuscht werden, sagte ein Marktstratege in Singapur. Laut Zweitschätzung der US-Regierung ist die Wirtschaft des Landes im zweiten Quartal etwas stärker gewachsen als zunächst angenommen.

Der japanische Einzelhandel hat sich im Juli überraschend stark abgeschwächt. Die Erlöse seien im Jahresvergleich um 0,8 Prozent gesunken. Es war der erste Rückgang der Umsätze seit November 2011. Volkswirte hatten zuvor mit einem Juli-Rückgang gerechnet, allerdings nur um 0,1 Prozent. Seit März schwächte sich die Umsatzentwicklung im japanischen Einzelhandel immer stärker ab und hatte im Vormonat nur noch ein leichtes Plus von 0,2 Prozent erreicht.

In Südkorea ist die Stimmung in der verarbeitenden Industrie auf den niedrigsten Stand seit Beginn der weltweiten Finanzkrise gesunken. Als Ursache wurden die nachlassende Konjunktur in China und die Schuldenkrise in Europa genannt. Die Aktie des Handyherstellers Samsung, der fast die Hälfte seiner Umsätze in China und Europa macht, verlor 1,22 Prozent.

In Tokio gerieten vor allem die Stahlwerte unter Druck. Nippon Steel büßten 3,61 Prozent ein und JFE Holdings 2,34 Prozent. Fallende Metallpreise sorgten in Hongkong dafür, dass sich die Aktie von Jiangxi Copper, Chinas größtem Kupferproduzenten, um 1,64 Prozent verbilligte. Die Papiere der Reederei China Cosco sackten um 4,76 Prozent ab. (APA, 30.8.2012)