Rom - In der Enthüllungsaffäre "Vatileaks" muss der beschuldigte Kammerdiener von Papst Benedikt XVI., Paolo Gabriele, auf einen seiner beiden Rechtsanwälte, Carlo Fusco, verzichten. Fusco kündigte am Donnerstag an, er verzichte auf die Verteidigung Gabrieles, die er seit der Verhaftung des Kammerdieners am 23. Mai übernommen hatte.

Fusco begründete seinen Schritt mit "Divergenzen bei der Verteidigungsstrategie". Die Freundschaft zu Gabriele bleibe jedoch erhalten, schrieb der Anwalt. Unklar ist noch, ob Gabrieles zweiter Verteidiger, die Rechtsanwältin Cristiana Arru, weiterhin den Kammerdiener verteidigt, der sich wegen schweren Diebstahls vor Gericht verantworten muss.

Gabriele saß zunächst 53 Tage lang in Haft, bevor er im Juli unter Hausarrest gestellt wurde. Gabriele hatte seit dem Jahr 2006 für den Papst gearbeitet. Er war einer der wenigen Vertrauten des Oberhaupts der katholischen Kirche, die Zugang zu dessen Privaträumen hatten. Im Fall einer Verurteilung drohen Gabriele bis zu sechs Jahre Haft. (APA, 30.8.2012)