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Die frühere Lenin-Werft in Danzig.

Foto: EPA/Adam Warzawa

Warschau/Danzig - Mehr als die Hälfte der Polen identifiziert sich nicht mehr mit der Gewerkschaft Solidarnosc (Solidarität) und ihrer heutigen Politik. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CBOS gaben 52 Prozent der rund tausend Befragten an, sie fühlten sich mit der Gewerkschaft nicht verbunden, berichtete die polnische Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" am Freitag.

In den Gründungszeiten der ersten unabhängigen Gewerkschaft im kommunistischen Machtbereich in den 80er Jahren war das noch ganz anders: Mehr als zwei Drittel der Befragten sympathisierten damals mit Solidarnosc, hieß es. Besonders kritisch wird die Gewerkschaft heute von denjenigen gesehen, die nach dem politischen Wandel in Polen auf der Verliererseite standen und meinen, dass es ihnen zu kommunistischen Zeiten wirtschaftlich besser gegangen sei.

Die Umfrage wurde zum Jahrestag des Danziger Abkommens vom 31. August 1980 veröffentlicht. Damals hatten die Arbeiter der Lenin-Werft in Danzig mit ihrem Streik die Gründung von Solidarnosc durchgesetzt. (APA, 31.8.2012)