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Viruspartikel einer Art des Hantavirus namens Sin Nombre virus (SNV).

Foto: REUTERS/Cynthia Goldsmith/CDC/Handout

Wien - Die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem Hantavirus ist hierzulande stark gestiegen: Während im bisherigen Rekordjahr 2007 "nur" 78 Personen erkrankten, sind es heuer bis Ende Juli bereits rund 180 gewesen. Stephan Aberle vom Institut für Virologie in Wien erklärt dies mit einer dichteren Rötelmaus-Population, einem höheren Bewusstsein für die Krankheit sowie einer verbesserten Diagnostik, was in mehr gemeldeten Fällen resultieren würde.

Nicht so gefährlich wie in den USA

Diese Nager sind die Überträger des Puumalavirus. Glücklicherweise ist das in Österreich vorkommende Hantavirus nicht so gefährlich wie jenes in den USA. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis vier Wochen kommt es zu hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen. In der Folge werden häufig Bauch-, Lenden- und/oder Rückenschmerzen angegeben. Auch Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfälle können in der Frühphase auftreten. Vier bis zehn Tage nach Krankheitsbeginn kann auch Nierenversagen eintreten. Die Sterblichkeit wird mit 0,2 Prozent angegeben, eine ursächliche Behandlung gibt es nicht.

Seit der Entdeckung der Krankheit (1993) wurden in den USA insgesamt 587 Hanta-Fälle registriert, davon rund 60 in Kalifornien. Ein Drittel der Infizierten starb. Entsprechend vorsichtig hat nun die Verwaltung des kalifornischen Yosemite-Nationalparks reagiert und Warnhinweise an jene 10.000 Menschen verschickt, die in den Zeltkabinen in Curry Village zwischen Mitte Juni und Ende August übernachtet hatten. Zuvor war bekanntgeworden, dass sich sechs Menschen mit dem gefährlichen Virus infiziert hatten, von denen zwei starben.

Laut Aberle wurde in Österreich bisher noch nie eine Infektion mit der US-Variante registriert. Urlauber stecken sich jedoch ab und zu im ehemaligen Jugoslawien, Ungarn oder der Slowakei an. Diese Hanta-Erkrankung nimmt dann einen etwas schwereren Verlauf. (APA, 3.9.2012)