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Zehn Prozent der Befragten raten gleich ganz von einem eigenen Bauvorhaben ab, "weil man sich damit viele Probleme erspart".

Linz - Das größte Problem der österreichischen Häuslbauer sind die Finanzen. 37 Prozent von ihnen sowie 34 Prozent jener, die renovieren oder modernisieren, haben Schwierigkeiten bei der Finanzierung, oder das Vorhaben wird teurer als geplant. Das sind deutlich mehr als noch 2009 (25 bzw. 23 Prozent). Damit liege dieses Sorgenpotenzial auf Platz eins der Negativ-Erfahrungen von ehemaligen und derzeitigen Bauinvolvierten, ergab eine Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Linzer Market-Instituts. Dieses hat für die Studie 1.002 Bauinvolvierte, repräsentativ für ehemalige und zukünftige österreichische Häuslbauer und Renovierer, persönlich interviewt.

"Finanzierung vor Beginn genau überlegen"

Terminprobleme und verspätete oder falsche Lieferungen plagen 23 Prozent, egal ob ein Haus errichtet oder renoviert wird. Schwierigkeiten mit Arbeitern, Qualität oder Baumängeln kennen 17 Prozent. Ebenso viele klagten über zu wenig Zeit, den Aufwand oder ihren Zeitplan. Unvorhersehbare Komplikationen machten hingegen nur sieben Prozent aller an einem Bauprojekt Beteiligten zu schaffen. Über Stress und Probleme, die sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen niederschlagen, jammerten nur zwei Prozent.

81 Prozent jener, die bereits eine Baustelle im eigenen Heim hinter sich haben, rieten Gleichgesinnten, die Finanzierung vor Bau- oder Renovierungsbeginn genau zu überlegen. Auf das Einholen mehrerer Angebote und einen genauen Preisvergleich wiesen fast drei Viertel der Befragten hin. 73 Prozent würden potenzielle Bauherren dazu anhalten, auf ausreichend Eigenmittel zu achten und keine hohen Schulden zu machen.

69 Prozent empfahlen einem Bekannten, der überlegt, ein Haus zu bauen, energiesparende Maßnahmen, um dann die Betriebskosten gering zu halten. Informationen über Förderungen oder Steuerabschreibungen und dergleichen einzuholen und zu nutzen, erachteten 63 Prozent als sinnvollen Tipp. Knapp 60 Prozent rieten, erst zu bezahlen, wenn alle Arbeitsschritte erledigt sind und möglichst viel selbst zu machen sowie Erfahrungen mit anderen Häuslbauern auszutauschen.

"So viel wie möglich mit Pfuschern arbeiten"

Nur zehn Prozent meinten, sie würden ganz von einem Bauvorhaben abraten, weil man sich damit viele Probleme erspare. Die Zügel aus der Hand zu geben und bauen oder renovieren zu lassen empfahl knapp ein Viertel. 17 Prozent ermunterten künftige Eigenheimerrichter, so viel wie möglich mit Pfuschern zu arbeiten. Gut jeder Fünfte riet zu einem Fertigteilhaus.

Die meisten Befragten errichteten einen Massivbau (55 Prozent), 27 Prozent wählten Fertigbau, je vier Prozent Blockbau und Ausbauhaus. Bei den zukünftigen Häuslbauern geht die Tendenz zum Fertighaus, 39 Prozent könnten sich das vorstellen. (APA, 6.9.2012)