Tel Aviv - Die israelische Regierung hat die Hochschule in der Siedlerstadt Ariel mitten im Westjordanland offiziell als Universität anerkannt. Eine Mehrheit der Minister stimmte am Sonntag für den umstrittenen Schritt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte nach Angaben seines Büros: "Ich betone erneut, dass Ariel ein untrennbarer Teil des Staates Israel ist und dies auch im Rahmen einer jeglichen zukünftigen Friedensregelung bleiben wird, genau wie der Rest der Siedlungsblöcke."

Der palästinensische Regierungssprecher Ghassan Khatib hatte die Anerkennung Ariels durch den israelischen Hochschulrat im Westjordanland schon im Juli als gefährlichen Schritt verurteilt. Israels Vorgehen werde die Zwei-Staaten-Lösung und den Friedensprozess zerstören, warnte er.

Die Siedlung Ariel hat mehr als 18.000 Einwohner. An der 1982 gegründeten Hochschule sind mehr als 13.000 Studenten eingeschrieben, viele davon keine Siedler. Ariel ist eine der Siedlungen, die Israel sich im Rahmen einer künftigen Friedensregelung einverleiben will. Die Palästinenser fordern jedoch die Räumung der Stadt, weil eine Landverbindung mit dem israelischen Kernland tief in palästinensisches Gebiet schneiden würde. (APA, 9.9.2012)