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Nachdem die Mutter und der Großvater vergeblich nach dem Mädchen gesucht hatten, wurde eine große Suchaktion mit Polizei mit Hunden, Feuerwehr, Berg- und Wasserrettung sowie Freiwilligen eingeleitet

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Polizeischüler und weitere Einsatzkräfte beteiligen sich an der Suche.

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In einem Wald bei Nötsch, rund 20 Kilometer westlich von Villach, verliert sich die Spur des Mädchens.

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Klagenfurt - Eine groß angelegte Suchaktion nach einem vermissten fünfjährigen Mädchen in Nötsch in Kärnten (Bezirk Villach-Land) ist bisher ohne Erfolg geblieben. Nachdem zunächst der Suchbereich laufend ausgedehnt wurde, nahmen die Trupps ab Dienstagmittag wieder den Nahbereich der Fischteiche, wo Franca zuletzt von ihrem Großvater gesehen wurde, in den Fokus, besonders die Strecke bis zum rund zwei Kilometer entfernten Wohnhaus des Kindes.

Bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag wurde bekanntgegeben, dass ab Mittwoch die bisher rund 250 Einsatzkräfte von zusätzlich 100 Pionieren aus Villach unterstützt werden. Auch 13 Mitglieder des Sondereinsatzkommandos Cobra wurden entsendet, um bei der Befragung der Bevölkerung und möglichen Einsätzen in unwegsamem Gelände zu helfen.

Überdies sollen Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt werden, um das vermisste Mädchen im neun Quadratkilometer großen Suchgebiet zu finden. Laut Einsatzleitung dürften die Temperaturen aufgrund eines Wetterumschwungs in der Nacht auf zehn Grad fallen, die Suche soll deshalb unvermindert fortgesetzt werden.

Großvater wollte Enkelin zum Heimgehen bewegen

Der 78 Jahre alte Großvater war am Montagnachmittag mit seiner Enkelin im Bereich der Fischteiche eines Schlosses spazieren gegangen. Er wollte gegen 18.00 Uhr nach Hause, das Mädchen nicht. Also ging er ein paar Schritte voraus, in der Hoffnung, das Kind so zum Einlenken zu bewegen. Als es nicht kam, suchte er es, konnte die Fünfjährige aber nicht mehr finden. Gemeinsam mit der Mutter suchte der Pensionist noch eine halbe Stunde nach dem Mädchen - ohne Erfolg. Dann wurde die Polizei verständigt. Als eine örtliche Fahndung mehrerer Polizeistreifen erfolglos blieb, wurde die Suchaktion gestartet.

Bis 1.00 Uhr suchten knapp 200 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Berg- wie Wasserrettung und Rettungsorganisationen nach dem Mädchen. Unterstützung kam von Hundestaffeln und einem Hubschrauber. In der Nacht waren vier Horchposten aufgestellt, um eventuelle Hilferufe wahrzunehmen. Am Dienstag in der Früh wurde der Einsatz fortgesetzt.

Personenbeschreibung und Fotos

Die Polizei hat inzwischen eine Beschreibung und Fotos des Mädchens veröffentlicht. Franca ist 1,16 Meter groß und schlank, hat hellblaue Augen und schulterlange, hellblonde Haare. Sie ist mit einer roten, langen Stoffhose, einem rot-weiß gestreiften Langarmshirt und lila-grauen Sandalen, ohne Socken, bekleidet. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle auf.

Das Gebiet, das durchkämmt wurde, liegt am Südhang des Dobratsch. Es ist unwegsam, steil und felsdurchsetzt. Das Kind könnte dort in einen Spalt gerutscht sein und sich nicht mehr selbst befreien können, so die Vermutung der Einsatzkräfte

Ermittlungen in alle Richtungen

Die Ermittlungen der Polizei würden in alle Richtungen gehen, sagte Polizeisprecher Michael Masaniger. Die Befragungen hätten aber keine Hinweise auf ein Verbrechen ergeben. Die Mutter des vermissten Kindes werde von einem Kriseninterventionsteam betreut, sei aber laut Masaniger angesichts der Situation relativ gefasst.

Seitens der Einsatzkräfte geht man mittlerweile von drei möglichen Szenarien aus. Erstens: Die kleine Franca könnte abgestürzt sein, sich verletzt haben und sich nicht alleine aus ihrer misslichen Lage befreien können. Zweitens: Das Mädchen hat sich auf den Weg nach Hause gemacht - wogegen spricht, dass das Anwesen der Familie bereits durchsucht worden ist. Und drittens: Sie könnte einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein. "Ich hoffe inständig, dass die Kleine lebend gefunden wird. Wir werden jedenfalls alles aufbieten, was möglich ist", sagte Bernd Riepan, Bezirkshauptmann von Villach-Land. (APA/red, 11.9.2012)