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Die Generalisierte Angststörung ist eine Erkrankung, die schwerwiegende psychosoziale Beeinträchtigungen mit sich bringen kann, sich aber in erster Linie durch vielfältige und schnell wechselnde körperliche Beschwerden äußert. Man spricht einerseits von motorischen Spannungen (körperliche Unruhe, Spannungskopfschmerz, Zittern, Unfähigkeit, sich zu entspannen) sowie andererseits von vegetativer Übererregbarkeit (Benommenheit, Schwitzen, Magenbeschwerden, Schwindelgefühl, Mundtrockenheit usw.).

Diese körperlichen Beschwerden können rein durch die GAD ausgelöst werden, aber auch in Zusammenhang mit anderen Krankheiten stehen: Erkrankungen des Knochen- und Muskelgerüsts (wie Bandscheibenprobleme etc.), Magen-Darm- und Stoffwechselerkrankungen, Nervenleiden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind häufig auftretende körperliche Begleiterkrankungen.

Auch psychische Störungen können den Betroffenen das Leben zusätzlich erschweren: Am häufigsten begleitet die Generalisierte Angststörung eine schwere Depression oder andere Angststörung (wie Panikstörung oder Sozialphobie), aber auch unterschiedliche Schmerzsyndrome, Essstörungen oder Suchtkrankheiten zeigen sich immer wieder bei GAD-Patienten.

Viele Symptome und Angstzustände überlappen sich, und erschweren dadurch die Diagnose der GAD. „Man könnte diese Patienten mehr oder weniger zu jedem spezialisierten Mediziner schicken, den es gibt, und jeder wird ein Problem finden," sagt O.Univ.Prof. Dr.h.c.mult. Dr. Siegfried Kasper, Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Wien. Gekoppelt mit der Scham der Patienten, ihre Ängste zuzugeben (nur 13,3 % der Betroffenen nennen Angst als primäres Symptom beim Arztbesuch), bedarf es guter Schulung und Fingerspitzengefühl der Ärzte, eine GAD zu erkennen und die richtige Behandlung in die Wege zu leiten.

Wussten Sie schon?

Die GAD-Erkrankung tritt genauso häufig auf, wie die schwere Depression.

90 % aller GAD-Erkrankungen werden von anderen Krankheiten begleitet.

Die häufigsten Begleiterkrankungen der GAD sind:

  • Dysthymie (depressive Verstimmung)
  • Major Depression
  • Posttraumatische Störungen
  • Somatoforme Störungen (körperliche Beschwerden, die sich nicht oder nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen)
  • Medikamentenmissbrauch
  • Schlafstörungen