Untersagter Marsch
Aus Angst vor neuen Ausschreitungen ist dem protestantischen Oranierorden der traditionelle Jahresmarsch durch eine von Katholiken bewohnte Straße in der nordirischen Stadt Portadown verboten worden.
Der für Sonntag geplante Umzug zu Ehren des Protestanten Wilhelm von Oranien, der im Juli 1690 den Katholiken Jakob II. besiegt hatte, würde den "Beziehungen zwischen den Glaubengemeinschaften Schaden zufügen und eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellen", begründete die unabhängige Paradekommission am Montag ihre Entscheidung. Damit wurde dem protestantischen Oranierorden zum sechsten Mal in Folge der Marsch durch die katholische Garvaghy Road untersagt.
In den vergangene Jahren war es am Tag des Marsches stets zu heftigen Straßenschlachten zwischen Protestanten und Katholiken gekommen, als die pro-britischen Oranier die Straße trotz des Verbots zu passieren versuchten.
Parteistreit
Unterdessen bot Protestantenführer und Friedensnobelpreisträger David Trimble seinem Rivalen Jeffrey Donaldson an, ihn doch nicht aus der Partei auszuschließen. Er müsse dann aber seinen Widerstand gegen den kompromissbereiten Kurs der Parteispitze aufgeben. Donaldson versucht seit Jahren, eine härtere Linie der Ulster Unionist Party (UUP) gegenüber der Sinn Fein durchzusetzen, dem politischer Arm der katholischen Irisch-Republikanischen Armee (IRA).