Neuer Privatisierungsauftrag
Der neue "präzisierte" Privatisierungsauftrag soll am kommenden Freitag der ÖIAG in der außerordentlichen Hauptversammlung erteilt werden. Die Bundesregierung hat vergangene Woche beschlossen, den Privatisierungsauftrag an die Staatsholding zu präzisieren. Die ÖIAG soll eine Privatisierung über die Börse bzw. einen Verkauf an Finanzinvestoren prüfen. Dabei soll ein österreichischer Kernaktionär gewahrt sein, die Entscheidungszentrale in Österreich und die Forschungs- und Entwicklungskapazität erhalten bleiben sowie die Erhaltung der Einheit des Unternehmens gewährleistet sein.
Opposition fordert Rücktritt
Bei Grassers Schritt handle es sich einerseits um einen "scheinbaren Rückzug", andererseits "um einen Akt der Rechtfertigung und des schlechten Gewissens", sagte der grüne Abgeordnete Peter Pilz. "Nach diesem Eingeständnis bleibt nur eins - er muss zurücktreten", so Pilz. "Ansonsten gibt es nächste Woche den nächsten Misstrauensantrag."
In die gleiche Kerbe schlägt SPÖ-Budgetsprecher Christoph Matznetter. Der nunmehrige Verzicht Grassers sei "ein offenes Geständnis, dass es bisher einen Interessenkonflikt gab". Grasser gebe zu, dass er in seiner Position als Eigentümervertreter der Republik vom Rückkehrrecht zu seinem früheren Arbeitgeber - und potenziellen Käufer - beeinflusst gewesen sei, erklärte Matznetter. "Der sofortige Rücktritt Grassers ist die logische Konsequenz."