Wien - Die Gewerkschaft der Privatangestellten hat am Donnerstag ihre Solidarität mit den freien Mitarbeitern des ORF erklärt, die in einer Protestnote ihre schlechte Bezahlung beklagt hatten. Die Gewerkschaft werde in der kommenden Woche die Gebietskrankenkasse in allen Bundesländern ersuchen, Kontrollen der Dienstverträge in den betroffenen Unternehmen zu tätigen. Das kündigte der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, Karl Proyer, in einer Aussendung an.

Für Proyer stellen die Dienstverträge der ORF-Freien "Gesetzesumgehungen" dar. Derartige Konstruktionen stünden im Medienbereich derzeit offenbar "auf der Tagesordnung", erklärte er. Während es in anderen Branchen - "beispielsweise in der Call-Center Branche oder im Erwachsenenbildungsbereich" - gelungen sei, aus Umgehungsverträgen "ordentliche Anstellungsverhältnisse" zu schaffen, sei der Handlungsbedarf in der Medienbranche "unübersehbar" geworden, so Proyer.

Es gebe nun "keine andere Wahl mehr" als die Gebietskrankenkassen "um eingehende Kontrollen in den betroffenen Unternehmen zu ersuchen", so Proyer. Die freien ORF-Mitarbeiter hätten sich diese Gesetzesumgehungen schon "viel zu lange widerstandslos gefallen" lassen, betonte der Gewerkschafter. Es sei "längst an der Zeit", dass ein "Parade-Unternehmen wie der ORF sich damit beschäftigt, inakzeptable Umgehungsverträge aus der Welt zu schaffen". (APA, 13.9.2012)