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Den größten Rückgang an Pkw-Neuzulassungen verbucht Italien.

Frankfurt - Der europäische Automarkt ist im August den elften Monat in Folge geschrumpft und hat seine Talfahrt noch beschleunigt. In der EU wurden im vergangenen Monat mit rund 688.000 Fahrzeugen 8,9 Prozent weniger Autos zugelassen als im Vorjahreszeitraum, wie der europäische Herstellerverband ACEA mitteilte. In den ersten acht Monaten 2012 summiert sich der Rückgang auf 7,1 Prozent.

Nachfrageeinbruch in Südeuropa

Vor allem in den südeuropäischen Ländern schlug die Finanzkrise voll auf die Kauflaune durch: In Italien brach die Nachfrage im August um 20 Prozent ein, in Portugal um 33 Prozent und in Griechenland um knapp 47 Prozent. Eine Ausnahme bildete Spanien, wo der Trend mit einem Plus von 3,4 Prozent bei den Neuzulassungen wieder nach oben zeigte. In Deutschland ging die Zahl der neuen Autos auf der Straße um 4,7 Prozent zurück. In der Europäischen Union und den EFTA-Staaten Island, Norwegen und Schweiz betrug der Rückgang 8,5 Prozent.

Massenhersteller wie Peugeot, Renault, Fiat oder Opel verbuchten im August Rückgänge der EU-Neuzulassungen im zweistelligen Prozentbereich. Besonders schlecht verkauften sich Autos der Marke Ford - hier brachen die Neuzulassungen um 29 Prozent ein. Auch BMW verzeichnete ein Minus von 13 Prozent. Ansonsten schlugen sich die deutschen Premiummarken recht tapfer: Die Neuzulassungen von Daimler sanken um 1,3 Prozent, Audi kletterte sogar um 6,6 Prozent - damit lag auch der VW-Konzern mit 1,3 Prozent im Plus.

Weltweit betrachtet wird das Minus auf dem europäischen Markt durch das Wachstum in anderen Regionen aber mehr als ausgeglichen. In den USA wuchs der Automarkt nach den Zahlen des deutschen Verbands der Automobilindustrie (VDA) im August um fast 20 Prozent, in China lag das Plus bei 12,8 Prozent, in Brasilien dank staatlicher Unterstützungsprogramme bei 31,6 Prozent.  (APA/Reuters, 18.9.2012)