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Mittlerweile wurden bereits alle Schlösser von der Ponte Milvio entfernt.

Foto: REUTERS/Chris Helgren

Rom - Die Stadt Rom zeigt sich unromantisch. Römische Behörden haben begonnen, alle Liebesschlösser an der Ponte Milvio, einer Brücke am Fluss Tiber, zu entfernen. Dort befestigen seit mehreren Jahren Liebespaare kleine und große Vorhängeschlösser als Zeichen ihrer Zuneigung.

Wer beim Befestigen von Schlössern an Geländern, oder Gittern erwischt wird, soll künftig eine Strafe von 250 Euro zahlen, lautet nach Angaben der Tageszeitung "La Repubblica" das Vorhaben des römischen Bürgermeisters Gianni Alemanno. Die Ponte Milvio soll Tag und Nacht von einem Sicherheitsdienst bewacht werden, um das weitere Anbringen der metallenen Treueschwüre zu verhindern.

Metall für wohltätigen Zweck verkaufen

Noch ungeklärt war, was die Gemeinde mit den tausenden Liebesschlössern anfangen wird, die bereits von Ponte Miglio und anderen Brücken am Tiber entfernt wurden. Ein Stadtratmitglied schlug vor, das Metall zu verkaufen und das eingenommene Geld für Wohltätigkeitsprojekte zu spenden. Vorgeschlagen wurde außerdem, die Schlösser zu fotografieren und sie in einem Museum auszustellen und in der Nähe der Brücke einen Ort für neue Liebesschlösser zu schaffen. Mit dem Thema muss sich jetzt Umberto Broccoli von der Kulturverwaltung Roms beschäftigten.

Der italienische Liebesroman "Ich steh auf dich" von Federico Moccia hatte 2006 den Trend mit den Liebesschlössern unter Jugendlichen ausgelöst. Seitdem verkaufen Straßenhändler auf der Brücke Ponte Milvio Liebesschlösser für wenige Euro. Moccia kritisierte das Vorgehen der Gemeinde. Rom sollte mehr Respekt für Liebespaare haben, sagte der Schriftsteller. (APA, 19.9.2012)