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Präsident Nasarbajew ernennt.....

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....Karim Masimow zum Chef seiner Administration.

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Astana/Moskau - Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew dreht am Personalkarussell. Der Staatschef wechselt sowohl den Regierungschef, als auch den Leiter der Präsidialverwaltung aus. Neuer Ministerpräsident wird der bisherige Vizepremier Serik Achmetow.

Auch für dessen Vorgänger Karim Masimow dürfte die Personalrochade ein Karriereschritt nach oben sein. Masimow wird künftig die Präsidialverwaltung leiten. Das Amt gilt als das zweitwichtigste in Kasachstan. Verlierer ist der bisherige Präsidialamtschef Aslan Musin, der auf den Posten des Rechnungshofschefs abgeschoben wird.

"Die Umgruppierungen an der kasachischen Spitze sind eine direkte Folge des autoritären Führungsstils von Nasarbajew", sagte Aschdar Kurtow, Zentralasienexperte des Russischen Instituts für strategische Bewertungen, dem Standard. Nasarbajew dulde keine starken Politiker neben sich. Musin habe in seiner Amtszeit viele Posten mit eigenen Gefolgsleuten besetzt und sei so zur latenten Gefahr geworden.

Tatsächlich gingen die Behörden zuvor schon gegen hochrangige Gefolgsleute Musins vor. So wurden Korruptionsverfahren gegen den Gouverneur der Region Atyrau und dessen Bruder, einen Parlamentsabgeordneten, eröffnet. Es gab sogar Gerüchte über einen geplanten Staatsstreich, in den die in Ungnade Gefallenen verwickelt sein sollen. Die Chance eines Umsturzes in Kasachstan sei allerdings gering, sagt Kurtow.

Vielmehr dürften die Gerüchte gezielt gestreut worden sein, um Musin außer Gefecht zu setzen. Experte Arkadi Dubnow verweist auf Nasarbajews Sicherheitschef Nurtai Abykajew als wichtigsten Gegenspieler Musins. Während Musin die westlichen Regionen repräsentiert, ist Abykajew ein Vertreter des Süd-Clans.

Clankrieg in Kasachstan

Offenbar gibt es derzeit eine verschärfte Auseinandersetzung der Clans um die Schlüsselpositionen an der Macht. Kurtow erklärt dies mit der nicht geklärten Machtübergabe nach dem Tod des heute 72-jährigen Nasarbajew. Dass Musins Clan noch nicht allen Einfluss verloren hat, zeigt dessen Ernennung zum Chef des Rechnungshofs. Angesichts der hohen Korruption in Kasachstan habe Musin damit die Chance, seine Gegner im geeigneten Moment zu kompromittieren, glaubt Dubnow. (André Ballin/DER STANDARD Printausgabe, 25.09.2012)