Washington - Im Fall des tödlichen Angriffs auf das US-Konsulat im libyschen Benghazi gehen die USA inzwischen von einem gezielten Überfall mit Bezug zum Terrornetzwerk Al-Kaida aus. Einige der Angreifer hätten Verbindungen zu Gruppen, die mit dem Terrornetzwerk verbunden seien oder diesem nahestünden, erklärte der Sprecher des US-Büros des Nationalen Geheimdienstdirektors (DNI), Shawn Turner, am Freitag. Es blieben jedoch noch viele Fragen offen. Unter anderem sei unklar, ob der Angriff unter dem Kommando einer Gruppe oder einer Einzelperson stattfand.

Am 11. September waren der US-Botschafter Chris Stevens und drei seiner Mitarbeiter bei einem Angriff auf das Konsulat der USA in Benghazi getötet worden. Die US-Regierung gab bisher verschiedene Erklärungen zu den möglichen Hintermännern des Angriffs ab. US-Verteidigungsminister Leon Panetta und US-Außenministerin Hillary Clinton sprachen in dieser Woche von einem "Terroranschlag".

Granaten geworfen

Am Freitag gab es in Benghazi neue Proteste von Anhängern einer extremistischen Salafisten-Gruppe, die in der vergangenen Woche aus der Stadt vertrieben worden war. Die Demonstranten warfen Granaten auf ein Gebäude der Sicherheitskräfte und zündeten Autos an. Die Polizei gab Warnschüsse in die Luft ab. Später rückte die Armee an, die die Demonstration auflöste. Soldaten bezogen vor dem Gebäude Position. (APA, 29.9.2012)