Tiflis - Nach einem extrem aufgeheizten Wahlkampf hat in der Südkaukasusrepublik Georgien am Montagmorgen die Abstimmung über ein neues Parlament begonnen. Die Wahllokale für die rund 3,6 Millionen Berechtigten öffneten um 8.00 Uhr Ortszeit (06.00 MESZ). Bei der Abstimmung will der Milliardär und Oppositionsführer Bidsina Iwanischwili das Machtmonopol von Präsident Michail Saakaschwili brechen. Geprägt wurde der Wahlkampf von einem Folterskandal in georgischen Gefängnissen.

Die Wahllokale schließen um 18.00 Uhr MESZ. Danach werden erste Prognosen erwartet. Beide Lager haben betont, dass sie eine Mitgliedschaft Georgiens in der EU und NATO anstreben.

Der Urnengang in der für den Westen strategisch wichtigen Ex-Sowjetrepublik am Schwarzen Meer gilt als die bedeutendste Abstimmung seit der Rosenrevolution von 2003. Der damalige Held Saakaschwili steht heute als autoritärer Führer in der Kritik. Sein Widersacher Iwanischwili gilt mit seinem Bündnis Georgischer Traum als neuer Hoffnungsträger für viele Menschen, die auf mehr Demokratie und Wohlstand hoffen. (APA, 1.10.212)