Berlin - Der Bau der neuen Zentrale des deutschen Bundesnachrichtendiensts (BND) in Berlin verteuert sich einem Bericht zufolge um weitere rund 100 Millionen Euro. Die Baukosten stiegen damit von den zuletzt genehmigten 811 Millionen Euro auf mehr als 900 Millionen Euro, berichtete die "Berliner Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen aus dem Bundestags-Haushaltsausschuss.

Der wichtigste Grund für die Verteuerung sei der Ausbau von bereits installierten Lüftungskanälen, heißt es in dem Bericht. Weil die Schächte wohl nicht die erforderliche Qualität gehabt hätten, seien sie auf einer Länge von schätzungsweise zwölf Kilometern wieder entfernt worden. Wegen des Ausbaus hätten andere Baufirmen nicht wie geplant weiterarbeiten können, was zu Mehrkosten durch Bauverzögerungen und Umplanungen geführt habe.

Ursprünglich waren für den Bau der Geheimdienstzentrale im Jahr 2005 Ausgaben in Höhe von 720 Millionen Euro veranschlagt worden. Bis zum Richtfest der BND-Zentrale im Frühjahr 2010 erhöhten sich die Kosten dann auf 811 Millionen Euro - wegen gestiegener Baukosten und zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen.

Werden die Ausgaben für den geplanten Umzug der 2000 BND-Mitarbeiter von ihrem bisherigen Dienstsitz in Pullach bei München nach Berlin hinzugerechnet sowie die Einrichtung der neuen Geheimdienstzentrale, erhöhten sich die Gesamtkosten nun auf mehr als 1,4 Milliarden Euro, schreibt die "Berliner Zeitung".

Der BND-Umzug hat sich bereits mehrfach verzögert. Ursprünglich sollte der Neubau in der Hauptstadt 2013 fertig werden, später war von 2014 die Rede. Nach der aktuellen Planung soll der Umzug von 2000 Geheimdienstmitarbeitern aus Pullach Ende 2016 abgeschlossen sein. (APA, 1.10.2012)