Paris - Wegen schwulenfeindlicher Äußerungen über den Pariser sozialistischen Bürgermeister Bertrand Delanoe ist ein französischer Rechtsextremer am Dienstag zu einer Geldbuße von 6000 Euro verurteilt worden. Ein Gericht in der französischen Hauptstadt verurteilte das ehemalige Mitglied der rechtsextremen Partei Front National (FN) außerdem dazu, dem sozialistischen Stadtoberhaupt ein Schmerzensgeld von 2000 Euro zu zahlen. Das Gericht blieb damit allerdings weit hinter den Forderungen Delanoes zurück, der eine Entschädigung von 20.000 Euro verlangt hatte.

Der Geschichtslehrer hatte den deklarierten Homosexuellen Delanoe auf seinem Blog verunglimpft. Auf seinem inzwischen gesperrten Blog hatte der Franzose zudem geschrieben, er werde sicher bald von der Polizei festgenommen, weil diese wisse, dass er den Pariser Bürgermeister "pulverisieren" wolle. Aufgrund dieser Äußerung gab es gegen ihn auch eine Strafanzeige wegen Morddrohung.

Zu der Anhörung vor einem Pariser Strafgericht war der Mann am 28. August nicht erschienen. Der Angeklagte "steht zu seinen Äußerungen, aber er kommt nie, wenn er vorgeladen wird", sagte damals der Staatsanwalt. Nach dessen Angaben wurde der Mann bereits wegen antisemitischer Äußerungen und Aufrufs zu Rassenhass verurteilt. (APA, 2.10.2012)