Ljubljana - Sloweniens katholisches Kirchenoberhaupt Franc Rode ist entgegen der Behauptungen eines Deutschen nicht dessen Vater. Ein DNA-Test des Instituts für Rechtsmedizin der Universität München belege, dass der Kardinal nicht der Erzeuger des Deutschen Peter S. sei, sagte Rodes Anwältin Nina Zidar Klemencic am Dienstag in Ljubljana. Rode sagte vor Journalisten, er freue sich über das von ihm erwartete Ergebnis. Die "Diffamierungen" hätten ihn geschmerzt.

Der Verdacht war im August durch einen Artikel der Tageszeitung "Delo" publik geworden, die sich auf Aussagen von Peter S. stützte. Demnach habe dessen Mutter als 18-Jährige eine Beziehung zu Rode geführt, bevor sie nach Deutschland gezogen sei und ihn dort zur Welt gebracht habe. Der heute 78-jährige Kardinal stritt die Vaterschaft ab und erklärte sich mit dem DNA-Test einverstanden. Er habe damals lediglich eine enge "Freundschaft" zur Mutter von S. gepflegt.

Der vermeintliche Sohn habe sich bereits bei Rode entschuldigt, sagte Klemencic. Sie kündigte indes eine Klage gegen den Autor des "Delo"-Artikels wegen Diffamierung an. Rode ist Mitglied der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens im Vatikan. Diese Institution regelt unter anderem die Vorschriften für das Leben katholischer Ordensmänner und -frauen und damit auch die Vorschrift des Zölibats. (APA, 3.10.2012)