Graz - Indirekte Morddrohungen eines deutschen Medizinstudenten sorgen an der Medizinischen Universität Graz für Aufregung. Rektor Josef Smolle bestätigte einen Bericht der "Kleinen Zeitung" vom Mittwoch, laut dem es bereits seit dem Vorjahr zu mehreren und anhaltenden Vorkommnissen sowie indirekten Bedrohungen per E-Mail gekommen sei. Nach dem Studenten wird bisher erfolglos gefahndet, auch die deutsche Polizei wurde informiert.

Bereits im Vorjahr soll der aus Deutschland stammende Studierende einen Professor bei einer Attacke verletzt haben. Zu Beginn des Jahres tobte der junge Mann, der sich in der Endphase des Studiums befindet, dermaßen heftig, dass die Polizei hinzugezogen werden musste. "Es hat zwei gravierende Vorkommnisse gegeben, bei denen umgehende jeweils die Polizei und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurden", so Smolle. Die Drohungen wurden ernst genommen: Bei einer Promotion gab es Polizeischutz für die Anwesenden.

Der Student, der an einer paranoid-schizoiden Störung leiden soll, musste sich einer Therapie unterziehen, durfte jedoch weiter an der Med-Uni studieren. Seit mehreren Wochen tauchte der Student zwar nicht mehr an der Med-Uni auf, die Drohungen per E-Mail hielten jedoch an. "Die letzten Mails liegen einige Tage zurück", so Smolle. Dass der Student, wie kolportiert, auch versucht haben soll, sich eine Waffe zu besorgen, wollte der Rektor nicht bestätigen. (APA, 3.10.2012)