Gaza - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas die systematische Verletzung von Menschenrechten vorgeworfen. In dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zur Lage des Strafvollzugssystems im Gazastreifen zitierte HRW Augenzeugenberichte, wonach mehrere Beamte der Sicherheitsdienste Häftlinge foltern. Fünf Jahre nach der Machtübernahme der radikalislamischen Partei in dem Palästinensergebiet sei das gesamte System von Ungerechtigkeit geprägt, hieß es in dem Bericht.

Das Strafvollzugssystem "verletzt systematisch die Rechte die Häftlinge und gewährt den verantwortlichen Vertretern der Sicherheitsdienste Straflosigkeit", kritisierte der stellvertretende HRW-Direktor für den Mittleren Osten, Joe Stork. Dem Bericht zufolge wurden einer Nichtregierungsorganisation im Gazastreifen im vergangenen Jahr mindestens 147 Fälle von Folter mitgeteilt. "Die Hamas sollte diese Art Vergehen stoppen, die zu beenden Ägypter, Syrer und andere Bürger in der Region ihr Leben riskiert haben", erklärte Stork.

Ein Sprecher des Innenministeriums im Gazastreifen wies die Anschuldigungen zurück. Er sprach von einem "politischen Bericht", der nicht von Fakten gedeckt sei. (APA, 3.10.2012)