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Es wird bezweifelt, ob Orange die Kampfpreise halten kann, wenn die Übernahme nicht zustande kommt.

Foto: Reuters

Die Übernahme von Orange durch "3" zögert sich immer weiter hinaus. Am Dienstag äußerte der EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia Bedenken an der Übernahme. Grund dafür sei die Reduzierung der Wettbewerber von vier auf drei - der WebStandard berichtete. Diese Reduktion der Wettbewerber könnte einen Preisanstieg für die Konsumenten zur Folge haben.

Finanzielle Engpässe

Die Wettbewerbsbehörde der EU prüft die Übernahme noch, eine Entscheidung soll bis Ende November fallen. Falls der Deal nicht zustande kommt, könnte es laut ORF finanziell eng werden für Orange. Denn die Investitionen in Orange belaufen sich momentan auf ein Minimum und dienen lediglich der Instandhaltung des Netzes. 

Befürchtungen

Inzwischen prüft die Bundeswettbewerbsbehörde den Übernahmewunsch von Orange-Tochter Yesss durch A1. Auch hier soll es bis Ende November zu einem Urteil kommen. Wie der ORF weiter schreibt, befürchten Beobachter der Branche allerdings einen Untergang von Orange, egal ob die Deals zustande kommen oder nicht. Das sei vor allem aufgrund der seit 2011 verringerten Investitionen zu befürchten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Verhandlungen mit "3" begonnen.

Verschiebung von Frequenzversteigerungen

Auch der LTE-Ausbau geht bei Orange deutlich langsamer voran als bei der Konkurrenz, bis dato nämlich so gut wie gar nicht. Von den im Jahr 2010 versteigerten Frequenzen im Bereich 2,6 Gigahertz hat  Orange nur einen kleinen Teil gekauft. Das steht allerdings im Gegensatz zu den Auflagen, laut denen bis Ende 2013 25 Prozent der Bevölkerung mit LTE versorgt sein müssen.

Die Versteigerung weiterer GSM-Frequenzen wurde indes um ein halbes Jahr verschoben und soll erst im September 2013 stattfinden. Hätte man dies nicht gemacht, müssten Orange und "3" von der Auktion ausgeschlossen werden, da der Zusammenschluss noch nicht genehmigt ist. Die Folge wäre ein Hinausdrängen dieser Betreiber aus dem Markt aufgrund fehlender Frequenzen.

Kampfpreise nicht zu halten

Wie der Netztest von "connect" gezeigt hat, hängt Orange allerdings auch bei UMTS nach und landet auf dem letzten Platz. Das Fehlen von Investitionen macht sich also auch hier bemerkbar, längerfristige Planungen gibt es dennoch nicht, denn das Unternehmen stellt sich auf die Übernahme ein.

Falls die Übernahme nicht stattfinden sollte, wird sich Orange einen neuen Plan zurechtlegen müssen. Branchenkenner sprechen laut ORF davon, dass die momentanen Kampfpreise bei Orange nicht zu halten sein werden. Auf der Facebook-Seite von Orange haben Kunden den ORF-Artikel mit der Frage gepostet, ob dies Konsequenzen für die Konsumenten haben könnte. Mediengerüchte kommentiere man nicht, lautet die Antwort des Mobilfunkers. Auch auf Anfrage des WebStandard konnte man keinen Kommentar zu einem Plan bei Scheitern des Deals abgeben. (iw, derStandard.at, 5.10.2012)