Wien - Die Leitbörsen in Fernost haben am Freitag fester tendiert. Der Nikkei-225 Index in Tokio verteuerte sich um 38,71 Zähler oder 0,44 Prozent auf 8.863,30 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 104,43 Zähler (plus 0,50 Prozent) auf 21.012,38 Einheiten. In der Volksrepublik China wurde weiter die Nationaltagswoche gefeiert. Die Börse in Shanghai blieb den fünften und letzten Tag in Folge geschlossen.

Zulegen konnten auch die Märkte in Singapur und Sydney. Der FTSE Straits Times Index schloss bei 3.107,87 Zählern und einem Plus von 21,27 Punkten oder 0,69 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney stieg um 41,2 Zähler oder 0,92 Prozent auf 4.513,80 Einheiten.

EZB-Präsident Mario Draghi bekräftigte am Donnerstag seine Bereitschaft zum Kauf von Staatsanleihen kriselnder Euro-Staaten, was vom Markt positiv quittiert wurde, hieß es aus dem Handel. Darüber hinaus sorgten die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA für Unterstützung. In den USA gab es im August zwar deutlich weniger Aufträge für die Industrie, allerdings war ein noch größerer Rückgang befürchtet worden. Zudem waren die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten besser als prognostiziert ausgefallen.

An der koreanischen Börse notierten Samsung 0,22 Prozent fester bei 1.370 koreanischen Won. Der südkoreanische Elektronikriese hat dank seiner erfolgreichen Galaxy-Smartphones erneut einen Rekordgewinn verbucht. Der Apple-Rivale kündigte an, im abgelaufenen dritten Quartal habe sich schätzungsweise ein Betriebsgewinn von umgerechnet 7,3 Milliarden US-Dollar (8,1 Billionen Won) ergeben. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Bank of Japan bleibt bei Geldpolitik

Die Bank of Japan hatte am Freitag beschlossen, die geldpolitischen Zügel vorerst nicht noch weiter zu lockern und die Leitzinsen vorerst bei nahe Null zu belassen. An der Tokioter Börse sackten Nikon nach bereits kräftigen Vortagesverlusten um 4,81 Prozent auf 1.939 Yen ab. Sharp (minus 2,75 Prozent) und Canon (minus 1,64 Prozent) weiteten ebenfalls die deutlichen Verluste vom Donnerstag aus.

Ölwerte schlugen zum Wochenschluss keine klare Richtung ein. Cnooc notierten an der Börse Hongkong unverändert bei 15,58 Hongkong Dollar. China Petroleum verteuerten sich unterdessen um 0,69 Prozent auf 7,25 Hongkong Dollar. An der Börse in Sydney schwächten sich Woodside Petroleum um 0,24 Prozent auf 33,14 australische Dollar ab.

Der chinesische Telekomausrüster Huawei Technologies denkt einem Zeitungsbericht zufolge über einen Börsengang nach. Der Konzern neige zu einer Notierung in den USA, ziehe aber auch Hongkong oder London in Erwägung, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Ein Börsen-Crash hat Indien erschüttert: In der Nacht zum Freitag stürzte der Aktienindex Nifty in Indien blitzartig um 16 Prozent auf 4.888,20 Punkte ab. Anteilsscheine des größten nationalen Geldhauses, der State Bank of India, brachen um 14 Prozent ein, einzelne andere Titel gar um mehr als 20 Prozent. Der Handel musste daraufhin zwischenzeitlich ausgesetzt werden. Insgesamt 58 Milliarden Dollar an Börsenwert seien vorübergehend verschwunden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.  (APA, 5.10.2012)