Wie das Online-Portal Torrentfreak berichtet, könnten neuseeländische Behörden Kim Dotcom länger bespitzelt haben, als sie es bisher zugegeben haben. Der neuseeländische Minister hat vor einer Woche eine offizielle Entschuldigung ausgesprochen und sich dazu bekannt, Fehler bei den Ermittlungen begangen zu haben. Die gesamte Bespitzelungsaktion war demnach illegal, weil das zuständige Amt nur ausländische Mitbürger beobachten darf, Dotcom aber bereits neuseeländischer Staatsbürger ist.
Modern Warfare 3 mit Verzögerungen
Die Vermutungen kamen deshalb zustande, weil Kim Dotcom im Oktober 2011 eine Verzögerung in seiner 100 Megabit-Leitung feststellte. Dotcom nutzte die Leitung hauptsächlich, um Modern Warfare 3 mit einer einwandfreien Internetverbindung spielen zu können. Doch Techniker, die er ins Haus holte, konnten keinen Grund für die Störungen in der Leitung finden.
Diskussion über Beweise
Dotcom ist nun überzeugt davon, dass die zuständige Behörde, das Government Communications Security Bureau, ihn bereits zu diesem Zeitpunkt beobachtet hat. Sollte sich diese Vermutung als wahr herausstellen, so haben die neuseeländischen Behörden Kim Dotcom bewusst nicht darüber informiert. Zeugenaussagen vor Gericht von zuständigen Behörden-Mitarbeitern wären damit ebenfalls falsch gewesen. Mittlerweile wird über die Beweise, die während der illegalen Überwachung und der mittlerweile vom Gericht auch als illegal eingestuften Razzia in seinem Haus gefunden wurden, heftig diskutiert.
Provider hielt sich bedeckt
Geäußert haben sich die Behörden in Neuseeland zu den Vorwürfen noch nicht. Zu der Vermutung sagt Dotcom, dass er diesen Lag in der Internetverbindung erst bemerkte, als er nach einigen Wochen aus Hong Kong zurückkam. Die Techniker, die das Problem nicht finden konnten, setzten sich mit dem Provider in Verbindung und auch dieser konnte keine Ursache ausmachen, hielt sich die Wochen darauf aber bedeckt. Dotcom hielt den Provider zunächst nur für unfähig, aber schlussendlich ergebe alles einen Sinn für ihn im Nachhinein. (red, derStandard.at, 5.10.2012)