Lome/Berlin - Piraten haben vor der Küste des westafrikanischen Landes Togo den Öltanker eines deutschen Reeders überfallen und das Frachtgut geraubt. Zwölf Piraten hätten das Schiff am Donnerstag attackiert, geplündert und nach einem Tag wieder freigegeben, teilte die für Piraterie zuständige Stelle des International Maritime Bureau (IMB) am Freitag in Kuala Lumpur mit. Demnach bedrohten die Angreifer die 14-köpfige Besatzung des Tankers mit Waffen und pumpten das Öl auf ein anderes Schiff.

Die Crew des Schiffes sei, von "leichten Verletzungen" abgesehen, unversehrt, teilte das in Kuala Lumpur ansässige Seefahrts-Büro mit. Die Piraten sperrten die Besatzung demnach in der Kapitänskabine ein und raubten deren persönliche Besitztümer.

Das IMB warnte vor einer Zunahme der Piratenattacken im Golf von Guinea, im Süden von Westafrika. In diesem Jahr seien in der Region bereits 43 Übergriffe durch Piraten gemeldet worden, darunter Kaperungen, Entführungen und Morde. Die Angreifer hätten es meist auf Öl abgesehen, das sie abpumpen und auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Das IMB warnte, vor Westafrika könne sich ein neuer Schwerpunkt der Piraterie entwickeln und forderte mehr Patrouillen, um den Seehandel zu schützen. (APA, 5.10.2012)