Der 70. Geburtstag von Peter Handke (geboren am 6. Dezember 1942 in Griffen) wirft seine Schatten voraus: Bundespräsident Heinz Fischer, seit Jahrzehnten ein glühender Verehrer, lud den Schriftsteller am Donnerstag in die Hofburg ein - und eine Hundertschaft zu einem "Abend mit Peter Handke".
Zunächst brachte Peter Matic in der nahezu unbekannten Josephskapelle eine Passage aus dem Roman Die Wiederholung zu Gehör. Weil Handke eigentlich keine Profis wollte, lasen auch Katharina Karlhofer, eine 16-jährige Schülerin, der Präsident und sein Mitarbeiter Meinhard Rauchensteiner.
Dass Handke überhaupt erschien, war dem Freund und Verleger Lojze Wieser zu verdanken: Der Autor saß am Ring auf einer Parkbank - und überlegte, die Feier sausen zu lassen. Wieser geleitete ihn zur Hofburg.
Im Endeffekt war Handke dann doch angetan. Denn es waren neben Politikern, Literaten und Tochter Amina Handke u. a. auch Weggefährten wie Werner Herzog, Alfred Kolleritsch und Jochen Jung gekommen. (trenk, DER STANDARD, 6./7.10.2012)