Istanbul - Über zwei Jahre nach dem tödlichen israelischen Angriff auf eine Gaza-Hilfsflotte verlangen die Angehörigen mehrerer türkischer Palästina-Aktivisten Schadenersatz von Israel. Insgesamt 33 Verwandte der neun türkischen Todesopfer hätten in der Türkei eine entsprechende Klage eingereicht, sagte der Anwalt Ugur Yildirim einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu vom Freitag zufolge. Sieben an der Hilfsflotte beteiligte Aktivisten fordern demnach zudem eine symoblische Entschädigung in Höhe von einer türkischen Lira (42 Cent).

Israelische Marinesoldaten hatten die "Mavi Marmara", das türkische Hauptschiff der Hilfsflotte für Gaza, am 31. Mai 2010 gestürmt. Bei dem Einsatz wurden neun Aktivisten getötet. Der Vorfall hatte zu einer diplomatischen Krise zwischen den beiden früheren Verbündeten geführt, die Türkei wies unter anderem den israelischen Botschafter aus. Anfang November soll in der Türkei auch ein Strafverfahren gegen vier israelische Militärkommandeure beginnen. Die türkische Staatsanwaltschaft fordert für die Angeklagten lebenslange Haft. (APA, 5.10.2012)